(ots) - An der Moral hat es definitiv nicht gelegen, an den
Schiedsrichtern - bei allem verständlichen Ärger im Spiel gegen die
Polen - letztlich auch nicht. "Wir haben zwei Matchbälle gehabt und
die Riesenchance selbst weggeschmissen", suchte Abwehrchef Oliver
Roggisch nach dem bitteren EM- und Olympia-Aus in Serbien denn auch
gar nicht erst nach billigen Ausreden. So schwer es gewöhnlich fällt,
in der Stunde der Enttäuschung den Blick nach vorn zu richten -
Nachkarten war nun einmal noch nie eine Alternative. Man musste nicht
so weit gehen, wie der Berliner Handball-Manager Bob Hanning, der im
Vorfeld der EM ein frühes Scheitern als hilfreich erachtet hatte.
Aber ohne die Aussicht auf Olympia kann der fällige Neuaufbau der
Nationalmannschaft jetzt ohne Verzug angegangen werden. Einmal mehr
wird dabei die Rolle der Bundesliga auf dem Prüfstand stehen. Die
meisten Topspieler der großen Nationalteams holen sich hier ihre
Wettkampf-Härte, was zwangsläufig die Chancen des deutschen
Nachwuchses mindert. Diesem zu mehr Einsatzzeiten zu verhelfen, ohne
die Ambitionen der Klubs zu schmälern, ist die Herausforderung, der
sich Verband und Liga stellen müssen. So nachvollziehbar die
Vereinsinteressen sind - über den Stellenwert des Handballs
entscheidet in Deutschland, anders als im Fußball, immer noch fast
ausschließlich die Nationalmannschaft. Nur sie vermag es, Millionen
Fans vor den Bildschirmen zu mobilisieren.
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