(ots) - Die AOK hat gestern bekanntgegeben, dass die 7.
Tranche ihrer Rabattverträge für insgesamt 95 Wirkstoffe zum 1. April
2012 startet. In der Presseerklärung betont die AOK, dass man mit der
Erweiterung auf bundesweit acht Regionen den Interessen kleinerer
Pharmaunternehmen entgegengekommen sei. Insgesamt hätten sich mehr
als 80 kleinere, mittelständische und konzernzugehörige
Pharmaunternehmen beteiligt.
"Die Zahl der Bewerber ist zwar nach wie vor hoch; viel genutzt
hat dies aber offenbar insbesondere den kleinen und mittleren
Unternehmen nicht", kommentiert Bork Bretthauer, Geschäftsführer des
Branchenverbandes Pro Generika diese Meldung.
Denn das Berliner IGES Institut hat die Zuschläge der 7.
AOK-Ausschreibung unter die wissenschaftliche Lupe genommen.
Ergebnis: Die zehn umsatzstärksten Generikaunternehmen erhielten 90,2
Prozent der voraussichtlichen Jahresumsätze. Zum Vergleich: Im
Arzneimittelmarktsegment ohne Rabattverträge liegt der Marktanteil
der Top 10 Hersteller dagegen lediglich bei 35 Prozent.
Diese Fakten belegen, dass Ausschreibungen im Arzneimittelmarkt
von den gleichen negativen Risiken und Nebenwirkungen begleitet
werden, die bereits in anderen Branchen eingetreten sind. "Mit
Ausschreibungen nimmt vor allem die Marktkonzentration deutlich zu,
denn immer größere Umsatzanteile verlagern sich auf immer weniger
Unternehmen", so Bretthauer. Zudem nehmen frühzeitige Ausschreibungen
neu in den Markt eingeführter Generika vor allem kleinen Unternehmen
immer mehr die Luft zum Atmen. Umso unverständlicher ist es, wenn die
AOK diese Präparate bereits in der 8. Tranche ausschreibt.
Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
info(at)progenerika.de, www.progenerika.de