(ots) - Nicht mehr Frieden
Wenn die Amerikaner ihre Armee verkleinern und die Kampftruppen
weitgehend aus Europa abziehen, so geht damit kein grundlegender
Wechsel der Interessen einher. Selbst nach der Reduzierung um 90 000
Mann behalten die USA mehr Soldaten, als sie vor den Anschlägen vom
11. September 2001 hatten. Auch wird an schweren Verbänden gespart.
Mobile Spezialkräfte werden aus- statt abgebaut. Zudem bestellt die
Army Drohnen im Dutzend. Genügend Erfahrung mit der Effektivität der
Flugkörper haben die USA in Afghanistan und im Irak ja gesammelt.
Auch nach Pakistan haben sie ihre Drohnen bereits geschickt, um
aufzuklären und Menschen gezielt zu töten, ohne ein eigenes Risiko
einzugehen. Daher erscheint es nur logisch, dass im Gegenzug der
Bedarf an Tarnkappenkampfjets neu justiert wird. Adäquate Gegner
dafür sind gegenwärtig ohnehin nicht in Sicht.
Weniger Soldaten bedeuten also nicht mehr Frieden. Da sollte sich
niemand täuschen. Allenfalls aufseiten der Amerikaner weniger Opfer,
niedrigere Kosten und leisere Proteste an der Heimatfront. In der
Summe ist die neue Strategie also kühl kalkuliert, einerseits
finanziell, andererseits mit Blick auf sich wandelnde Einsätze. Zwei
Kriege zugleich werden die USA nicht mehr führen können, sie wollen
es auch nicht mehr. Sehr wohl aber können sie weltweit an
verschiedensten Orten empfindlich zuschlagen, und das künftig sogar
einfacher als je zuvor.
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