(ots) -
Angesichts der anhaltenden Krisensituation rund um Staatsschulden
und Euro-Stabilität fühlen sich die deutschen Anleger zunehmend
allein gelassen. Das Vertrauen in die Finanzindustrie ist nach wie
vor erschüttert. Aber auch das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit
des gesetzlichen Rentensystems hat einen Tiefpunkt erreicht. Das ist
das Ergebnis einer neuen repräsentativen Umfrage des Instituts Forsa
im Auftrag der Initiative "Investmentfonds. Nur für alle." deutscher
Fondsgesellschaften. Vor die Wahl gestellt, würde gut die Hälfte der
Deutschen (51 Prozent) lieber ausschließlich privat sparen, als
weiter in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Bei den
unter 30-Jährigen sagen das sogar 62 Prozent.
81 Prozent der Bundesbürger sagen, die Spekulationen der
Investmentbanken hätten zur heutigen Situation geführt. Fast ebenso
viele Befragte (80 Prozent) machen die maßlose Schuldenpolitik vieler
Staaten als Ursache für die heutige Krisensituation aus.
Undurchsichtige Finanzprodukte nennen hier knapp zwei Drittel (64
Prozent). "Weder der Finanzbranche noch dem Staat gelingt es derzeit,
den Menschen ihre Leistungen und Angebote nahe zu bringen. Allmählich
wissen die Sparer nicht mehr, wohin sie sich wenden sollen. Staat und
Anlagemärkte werden nicht mehr als Partner für Vermögensbildung und
Altersvorsorge wahrgenommen", sagt Thomas Richter,
Hauptgeschäftsführer des BVI Bundesverband Investment und Asset
Management. Immerhin jeder Zweite (50 Prozent) sieht auch zu hohe
Renditeerwartungen als eine Ursache an. Um Finanz- und Schuldenkrisen
künftig zu verhindern, hält es die große Mehrheit der Deutschen (94
Prozent) für sinnvoll, Banken und andere Finanzinstitute stärker zur
Verantwortung zu ziehen. Knapp ebenso viele Befragte (89 Prozent)
fänden es in dem Zusammenhang sinnvoll, dass Anlageprodukte
transparenter und verständlicher werden. Zugleich sprechen sich 81
Prozent dafür aus, auch die Entschuldung der Staatshaushalte stärker
voranzutreiben.
Mit Blick auf die Altersvorsorge erwartet infolge der aktuellen
Situation eine große Mehrheit, dass sich die Rahmenbedingungen
verschlechtern. So rechnen mehr als drei Viertel (77 Prozent)
langfristig mit weiter steigenden Sozialversicherungsbeiträgen. Nur
jeder Fünfte (21 Prozent) glaubt, dass seine gesetzlichen
Rentenbezüge im Alter zum Leben ausreichen werden. Mehr als die
Hälfte (54 Prozent) sorgt sich um den persönlichen Lebensstandard im
Alter, neun von zehn (91 Prozent) Bundesbürgern erwarten, dass es in
den kommenden Jahren mehr Altersarmut geben wird. "Die Angst vor
Altersarmut ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und treibt
alle Bevölkerungsschichten um. Die Orientierung bei der Geldanlage
und Altersvorsorge geht den Deutschen angesichts von Finanzmarkt- und
Staatsschuldenkrise zunehmend abhanden", so Richter. Es sind gerade
die Leistungsfähigen in der Gesellschaft, die dem etablierten
Generationenvertrag den Rücken kehren würden, wenn sie die Wahl
hätten. Von den Sparern mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen
von 3.000 Euro und mehr sagen 54 Prozent, sie würden lieber
ausschließlich privat vorsorgen, wenn sie nicht in die gesetzliche
Rente einzahlen müssten.
"Geld muss angelegt werden. Dazu gibt es gerade mit Blick auf die
Altersvorsorge keine Alternative", betont Richter. "Sparer wissen
aktuell aber nicht mehr, wie sie dieses Anliegen umsetzen sollen. Das
hält auch uns zur Selbstkritik an." Der persönliche Nutzen, aber auch
die gesellschaftliche Funktion von Investmentfonds werden nicht genug
wahrgenommen: Fonds investieren zum Beispiel in Aktien und Anleihen
und finanzieren auf diesem Weg Innovationen und Investitionen von
Unternehmen. Sie ermöglichen jedem Anleger auch mit kleinen Beträgen
die Teilhabe am Wirtschaftsgeschehen und eine ergänzende
Altersvorsorge. Fondsgesellschaften sind schon heute der größte
Verwalter von Altersvorsorgekapital in Deutschland. Richter: "Wir
müssen den Menschen verdeutlichen, dass Investmentfonds als
Treuhänder der Anleger handeln. Wir sind ihre Interessenvertreter."
Vor diesem Hintergrund haben die Fondsgesellschaften im Rahmen
ihrer Initiative "Investmentfonds. Nur für alle." die
unterschiedlichen Aspekte des gesellschaftlichen Nutzens von
Investmentfonds in der neuen Publikation "Gemeinsam Werte schaffen -
Wachstum, Sicherheit, Gemeinschaft" verständlich aufbereitet. Mit der
Publikation soll illustriert werden, wie richtiges Sparen mit dem
gesellschaftlichen Miteinander zusammenhängt und eine
gesellschaftliche Debatte darüber in Gang gesetzt werden. Dafür
wurden neben Branchenexperten auch Wirtschafts- und
Finanzwissenschaftler gebeten, ihre Sicht der Dinge darzustellen.
Außerdem wurde ein Interview mit dem ehemaligen Wirtschaftsweisen und
Experten für die Zukunft der Sozialversicherungssysteme Prof. Bert
Rürup geführt.
Weitere Informationen zum Thema
Detaillierte Ergebnisse der Forsa-Umfrage:
www.nur-fuer-alle.de/Forsa-Umfrage
Publikation "Gemeinsam Werte schaffen - Wachstum, Sicherheit,
Gemeinschaft": www.nur-fuer-alle.de/Gemeinsam_Werte_schaffen
Druckfähiges Foto von Thomas Richter:
www.nur-fuer-alle.de/Portraitbild_Richter
Ãœber die Umfrage
Das Marktforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der
Initiative "Invest-mentfonds. Nur für alle." im Januar 2012
repräsentativ 1.002 Deutsche im Alter ab 18 Jahren.
Über "Investmentfonds. Nur für alle." "Investmentfonds. Nur für
alle." ist eine im Oktober 2010 gestartete Initiative der
Fondsgesellschaften unter dem Dach des Fondsverbands BVI. Sie hat zum
Ziel, die Scheu der Anleger gegenüber Fonds abzubauen und zu zeigen,
was sie wirklich sind: Eine Geldanlage, die sich für alle eignet -
unabhängig von Anlagetyp, Lebenssituation und Zukunftsplan. Die
Initiative informiert die Anleger in Deutschland anbieter- und
produktneutral unter anderem über die Internetseite
www.nur-fuer-alle.de sowie auf Facebook
(www.facebook.com/nurfueralle) und Twitter
(www.twitter.com/nur_fuer_alle).
Pressekontakt:
BVI Bundesverband Investment und Asset Management
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