(ots) - Nicolas Sarkozy hat die Franzosen vor der Wahl im
Jahr 2007 begeistert, weil er ihnen den Bruch mit der Vergangenheit,
ein Ende des quälenden Leerlaufs und ganz nebenbei mehr Kaufkraft
versprochen hatte. Daran gemessen darf seine Präsidentschaft für
gescheitert erklärt werden. Denn fünf Jahre später herrscht unter
seinen Landsleuten immer noch miese Stimmung. Auch wenn das nicht
allein die Schuld Sarkozys ist. Politische Beobachter behaupten seit
jeher, dass die Franzosen unreformierbar sind. Zumindest hat Nicolas
Sarkozy die Tür aufgestoßen und etwas frischen Wind zugelassen. Darf
er, der Kämpfer, sich Hoffnung auf weitere fünf Jahre im Elysée
machen, wenn in gut 80 Tagen gewählt wird? Nach derzeitigem Stand
eher nicht. Denn die jetzt hastig verkündeten Reformen, durchaus
vernünftig in der Sache, kommen schlicht fünf Jahre zu spät. Die
Frage, ob es sein sozialistischer Rivale François Hollande besser
kann, ist deshalb zweitrangig. Das größte Problem Sarkozys ist er
selbst. Denn das Volk findet den Menschen Sarkozy schlichtweg
unsympathisch.
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