(ots) - "Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar knüpft an
die gute Entwicklung des letzten Jahres an. Der aktuelle Anstieg der
Arbeitslosigkeit hat rein jahreszeitliche Gründe. Erwerbstätigkeit
und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter deutlich
zugenommen, und die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt auf hohem
Niveau.", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit
(BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen
Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Januar: +302.000 auf 3.082.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -264.000
Arbeitslosenquote im Januar: +0,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit Von
Dezember 2011 auf Januar 2012 ist die Arbeitslosigkeit um 302.000 auf
3.082.000 gestiegen. Dieser Anstieg fiel schwächer aus als in den
Vorjahren; saisonbereinigt errechnet sich gegenüber dem Vormonat ein
Minus von 34.000. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der
arbeitslosen Menschen um 264.000 ab. Maßgeblich für den Rückgang ist
der Zuwachs sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, der
tendenziell die Chancen erhöht hat, durch Aufnahme einer
Beschäftigung die Arbeitslosigkeit zu beenden. Neben konjunkturellen
Gründen haben der Strukturwandel und die Reformen am Arbeitsmarkt
diese Chancen deutlich verbessert. So hat sich die Arbeitslosigkeit
in den letzten Jahren günstiger entwickelt, als dies bei gleicher
Konjunktur noch vor zehn Jahren zu erwarten gewesen wäre. Zur
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zählen auch Personen, die z. B.
an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus
anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt somit ein
umfassenderes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung als die
Arbeitslosigkeit. Im Januar belief sich die Unterbeschäftigung auf
4.113.000, 489.000 weniger als vor einem Jahr. Sie ist damit - wegen
der Abnahme der entlastenden Arbeitsmarktpolitik - stärker gesunken
als die Zahl der Arbeitslosen. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom
Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in
Deutschland für den Dezember auf 2,34 Millionen und die
Erwerbslosenquote auf 5,5 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung Die Zahl der
arbeitslosen Menschen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist
gegenüber Dezember 2011 um 197.000 auf 1.011.000 gestiegen. Im
Vergleich zum Januar 2011 ergibt sich ein Rückgang von 135.000.
937.000 Personen erhielten im Januar Arbeitslosengeld, 161.000 mehr
als im Vormonat, aber 123.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl
der Arbeitslosengeld-Empfänger liegt seit April 2010 unter dem
jeweiligen Vorjahreswert.
Entwicklung in der Grundsicherung
Auch die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der
Grundsicherung (SGB II) ist weiter rückläufig. Sie sinkt seit Juli
2010 und lag im Januar bei 4.457.000. Damit waren 8,3 Prozent der in
Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter hilfebedürftig.
Gegenüber Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen¬geld II-Bezieher um
23.000 gestiegen, im Vergleich zum Januar 2011 waren es 254.000
weniger. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung hat
gegenüber Dezember um 104.000 auf 2.071.000 zugenommen, liegt aber um
129.000 unter dem Wert vom Vorjahr. Dass ein Großteil der
Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, hängt
damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder
betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung
befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
haben weiter zugenommen und liegen deutlich über Vorjahresniveau.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der
Erwerbstätigen im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 572.000 auf 41,47
Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im November bei 29,00
Millionen. Dies entspricht einem Zuwachs von 721.000 gegenüber dem
Vorjahr. Dabei hat die Vollzeitbeschäftigung um 314.000 und die
Teilzeitbeschäftigung um 397.000 zugenommen. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in allen
Bundesländern und in den meisten Branchen.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau. Im
Januar belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf
452.000, 77.000 mehr als im Vorjahr. Die Nachfrage steigt in fast
allen Branchen. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den
Bereichen Mechatronik, Elektro, Energie, Metall, Maschinenbau,
Logistik und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet
die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten
Arbeitsmarkt ab. Von Dezember 2011 auf Januar 2012 hat er um zwei auf
181 Punkte zugelegt. Gegenüber dem Vorjahr liegt er 23 Punkte im
Plus.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse(at)arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487