(ots) - Die Deutsche Industrie hat angesichts der drohenden
Rohstofflücke eine "Allianz zur Rohstoffsicherung" gegründet. Die
Vereinigung, an der unter anderem BASF, Bayer, Bosch und
Thyssen-Krupp beteiligt sind, will eine international tätige
Rohstoffgesellschaft aufbauen, um an günstige Rohstoffe zu kommen.
Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer:
"Die 'Allianz zur Rohstoffsicherung' der deutschen Industrie ist
zu begrüßen. Es ist ein längst überfälliger erster Schritt in die
richtige Richtung, der aber noch nicht ausreicht. Noch vor 20 Jahren
agierten deutsche Unternehmen als globale Spieler im Rohstoffbereich.
Es gab große Rohstoffhandels- und Rohstoffgewinnungsgesellschaften,
die Weltmarktführer waren. Ganze Branchen wie beispielsweise die
Stahlindustrie hatten umfangreiche Beteiligungen an
Rohstoffvorkommen.
Die Aktivitäten in diesem Bereich aufzugeben, war aus heutiger
Sicht kurzsichtig und eine kollektive Fehlentscheidung der deutschen
Wirtschaft. Der direkte, strategische Zugriff auf wichtige Rohstoffe
sowie das damit verbundene Know-how gingen verloren. Die vertikale
Wertschöpfungskette wurde durchtrennt. Dies rächt sich jetzt. Die
Rohstofffrage stellt sich dringender denn je. Unser Land zählt zu den
größten Rohstoffkonsumenten der Welt. Allein im Jahr 2010 hat
Deutschland für fast 110 Milliarden Euro Rohstoffe importiert. China
hat sich in einer Reihe von Entwicklungsländern einen fast exklusiven
Zugang zu bestimmten Rohstoffen gesichert. Die große Nachfrage
aufstrebender Volkswirtschaften, wie China und Indien, schlägt sich
in den Rohstoffpreisen und in den Angebotsengpässen nieder. Es
besteht also seit längerem dringender Handlungsbedarf.
Die Bundesregierung unterstützt die Wirtschaft bereits mit
Rohstoffpartnerschaften und der Rohstoffstrategie. Eine langfristige,
sichere Rohstoffversorgung kann die Politik aber nicht allein
leisten. Es ist wichtig, dass sich die Wirtschaft auch selbst
engagiert. Die 'Allianz zur Rohstoffsicherung' ist ein notwendiger
Schritt, um die Kräfte zu bündeln. Das wird aber nicht ausreichen.
Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen - national und
insbesondere auch europäisch. Die deutsche Initiative könnte Nukleus
für gebündelte europäische Aktivitäten auf diesem Feld sein. Das ist
ein langer und nicht einfacher aber sicher lohnenswerter Prozess. Die
christlich-liberale Koalition bietet dabei ihre Unterstützung an und
ist jederzeit für Gespräche offen."
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