âAber Ihr seid doch schon so lange zusammenâ, ist meistens die erste Reaktion von Angehörigen und Freunden, wenn sich Paare im Alter nach langer gemeinsamer Zeit trennen. Besonders die eigenen Kinder können es oft nicht verstehen, dass sich die Eltern nicht mehr zusammenraufen können und ihre eigenen Wege gehen wollen. Was oftmals als verrĂŒckte Idee oder vermeintlicher Ausbruch aus dem Alltag abgetan wird, kommt aber immer hĂ€ufiger vor. In den Foren der Online-Partnerbörse 50plus-Treff.de wird darĂŒber regelmĂ€Ăig diskutiert. Doch was sind die Ursachen fĂŒr eine spĂ€te Trennung?
(firmenpresse) - Dipl. SozialpĂ€dagoge Volker van den Boom arbeitet als Paar- und Sexualtherapeut und hat in seinem Praxisalltag tĂ€glich mit Paaren zu tun. Auch er bemerkt einen Anstieg der Trennungen im Alter: âEs ist in der Tat so, dass immer mehr Ă€ltere Paare zu mir kommen, die ihrer Beziehung keine Chance mehr geben wollen.â Doch warum ist das so? âPaare, die 20 oder 30 Jahre lang zusammen sind, erleben es immer hĂ€ufiger, dass im wahrsten Sinne des Wortes die Luft raus ist. Man lebt nebeneinander aber nicht mehr miteinander.â Oftmals ist das Interesse am anderen im Zuge des Alltags auf der Strecke geblieben. Kleine Aufmerksamkeiten, oder einfach nur die Frage, wie es dem anderen geht, fehlen. Aus der einst groĂen Liebe ist die groĂe Routine geworden. Vielleicht gibt es noch gemeinsame AktivitĂ€ten, aber oftmals fehlen selbst diese. âIn diesem Fall erlebe ich oft, dass der Reiz nach etwas neuem, aufregendem fehlt.â In vielen FĂ€llen kommt es dann vor, dass sich ein Partner abwendet, weil er jemand anderen kennengelernt hat. Dort bekommt er die Aufmerksamkeit, die er zu Hause nicht mehr bekommt.
Es kann ganz schnell gehen, plötzlich ist ein Kribbeln im Bauch da, welches man schon lange nicht mehr gespĂŒrt hat. So ging es auch 50plus-treff.de-Mitglied Gisela W. (64): âMein Mann und ich kennen uns seit der Ausbildung. Damals wurde schnell geheiratet und schon waren die Kinder waren da. Ich habe mich um den Haushalt gekĂŒmmert und er ging arbeiten. Als die Kinder in die Schule gingen habe ich auch wieder halbtags gearbeitet und bin spĂ€ter wieder voll in meinen Job als Krankenschwester eingestiegen. ZurĂŒckblickend haben wir in den letzten Jahren kaum noch etwas gemeinsam unternommen und ich habe oft daran gedacht mich zu trennen. SchlieĂlich bin ich ja finanziell nicht von ihm abhĂ€ngig. Bei vielen meiner Freundinnen ist dies der Grund, warum sie sich nicht trennen.â
Dies kann Volker van den Boom bestĂ€tigen: âFrĂŒher war die finanzielle AbhĂ€ngigkeit ein groĂer Faktor fĂŒr das Zusammenbleiben. Doch immer mehr Frauen haben ihr eigenes Einkommen oder ihre eigene Rente.â Bei Gisela W. ging es ganz plötzlich. Auf einem Lehrgang lernte sie ihren jetzigen Partner kennen. âAnfangs war es die Art, wie er mich ansah, dann die GesprĂ€che, die wir fĂŒhrten. Ich habe mich wieder als Frau gefĂŒhlt, die begehrt wird.â Es folgte die Trennung von ihrem Mann nach ĂŒber vierzig Ehejahren.
Der Paartherapeut warnt jedoch nichts zu ĂŒberstĂŒrzen. âViele sind ĂŒberwĂ€ltigt von der Aufmerksamkeit, die sie plötzlich bekommen. Doch wenn die erste verliebte Zeit in eine Routine ĂŒbergeht erfolgt oft die ErnĂŒchterung. Nicht selten kehren Partner nach einer kurzen AffĂ€re wieder zurĂŒck. Doch dies ist natĂŒrlich nicht immer der Fall.
Doch er rĂ€t auch, es mit der Trennung nicht zu ĂŒberstĂŒrzen. âZu mir kamen viele Paare, die von ihrem Entschluss, sich zu trennen kaum abzubringen waren. Gemeinsam haben wir an der Beziehung gearbeitet. Ursachen fĂŒr die Unzufriedenheit gesucht. Meistens lag es daran, dass Dinge, die den einen am anderen stören jahrelang nicht angesprochen wurden und dann so hingenommen wurden.â Er rĂ€t mehr miteinander zu reden, seine BedĂŒrfnisse zu Ă€uĂern, denn auch wenn man so lange zusammen ist, so kann der Partner immer noch nicht die Gedanken des anderen lesen. Auf der anderen Seite sollte man, wenn die Situation ausweglos erscheint auch nicht verzweifelt an der Beziehung festhalten, nur weil sie schon so lange besteht. âDann sollten sie loslassen und ihren eigenen Weg gehenâ, rĂ€t der Paartherapeut. Eine Trennung ist kein Grund zu verzweifeln, man sollte es eher wie eine neue Chance sehen. Besonders im digitalen Zeitalter ist es fĂŒr Ă€ltere Menschen einfacher geworden andere kennenzulernen. Oftmals hat man das Berufsleben hinter sich gelassen und damit auch nicht mehr viele Kontaktmöglichkeiten. Alleine in eine Bar geht man eher selten. Im Internet tauscht man sich aus und lernt sich unkompliziert kennen. âDer 50plus-Treff ist ja das beste Beispiel dafĂŒrâ, lacht der Experte.
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