PresseKat - DBU-Projekt: Entfremdung der Jugend von der Natur kann man entgegenwirken

DBU-Projekt: Entfremdung der Jugend von der Natur kann man entgegenwirken

ID: 568206

(ots) -

Jugend zurück zur Natur?
"Entdecker-Westen" machen's möglich

Ergebnisse des DBU-Projekts für Schüler - Kids wollen eigenständig
ihre Umgebung entdecken

Der Entfremdung der Jugend von der Natur kann man entgegenwirken.
Eine Untersuchung der Justus-Liebig-Universität Gießen und des
Verbandes Deutscher Naturparke (VDN, Bonn) unter 175 Grundschülern
zeigt, dass sich Kinder sogar mehr Aktionen in der Natur während des
Unterrichts wünschen. Dieses Ergebnis wurde heute bei der
VDN-Jahrestagung der Naturpark-Geschäftsführer und -Leiter in
Osnabrück vorgestellt. Grundlage waren die Resultate eines mit
115.000 Euro geförderten Modellprojektes der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU). In ihm wird Kindern und Jugendlichen in deutschen
Naturparken mithilfe vom VDN entwickelter "Entdecker-Westen"
Naturerleben hautnah vermittelt. Mit der besonderen Ausrüstung
entdecken die Kids selbstständig die Natur, ohne dass der Lehrer im
Mittelpunkt steht. "Der Artenschutz und seine Vermittlung an die
Jugend sind zentrales Anliegen unserer Stiftung", betonte
DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde anlässlich der
Tagung.

Zwei Jahre hatten Experten den Einsatz von 476 Westen - unter
anderem mit Becherlupe, Bestimmungshilfen und Kompass ausgestattet -
in fünf Naturparken in Deutschland beobachtet, ihren Nutzen
untersucht und die Jungen und Mädchen nach ihrer Meinung gefragt.
"Fast alle Schüler hätten gerne auch so eine Weste und würden sich
mit ihr und der Ausrüstung auch gerne alleine in der Natur
beschäftigen", berichtete die Leiterin des Projekts, Annika Horstick
vom VDN. Das Entdecker-Westen-Projekt samt einem Leitfaden für den
Aufbau einer Entdecker-Westen-Exkursion sollen dauerhaft als fester
Bestandteil der Umweltbildungsarbeit des VDN und der Naturparke




etabliert werden. Schon jetzt sind die Westen beim Verband
erhältlich, so Horstick.

Jugendliche erlebten ihre natürliche Umwelt zunehmend nur noch als
Kulisse für ihre Freizeit. "Im Vergleich zu Angeboten aus der
Medienwelt empfinden sie Natur als langweilig", so Horstick. Dass
Kinder und Jugendliche ihre Umwelt auf eigene Faust erkunden wollen,
komme heute seltener vor. Um neue Impulse zu geben, seien die
"Entdecker-Westen" entwickelt worden. Das Besondere an den Westen
sei, dass sich in ihren Taschen bereits die vollständige Ausrüstung
befinde. "Bestens ausgestattet durch die Weste können die Kids
eigenständig auf Entdeckungsreise gehen", so Horstick. Weil jeder
Teilnehmer einen eigenen Satz Exkursionsmaterialien bei sich habe,
könne jeder sein eigenes Tempo und Thema finden.

In einigen Umweltbildungseinrichtungen gebe es zwar ausleihbare
Materialien in Rucksäcken oder Kisten für Untersuchungen draußen vor
Ort. Teilweise sei aber kein selbstständiges Lernen möglich, da nicht
immer genügend Materialien für alle vorhanden seien. Das
"Entdecker-Westen"-Konzept fördere die Eigenverantwortlichkeit der
Kinder und Jugendlichen. "Bei unseren Exkursionen ist es nicht der
Lehrer, der die Materialien verteilt. Die Kinder stellen ihre eigene
Ausrüstung zusammen und können eigenständig damit in der Natur
forschen."

Die Übergabe von Verantwortung an die Jungen und Mädchen sei im
DBU-Projekt zwar in der Erprobung gewesen, aber von allen gut
aufgenommen worden. "Die Ausrüstung und das Konzept machen quasi die
Westen zum Lehrer", so Horstick. Die Begeisterung der befragten
Schüler sei sogar so weit gegangen, dass die überwiegende Zahl der
Kinder sich mehr Aktionen in der Natur während der Schulzeit
wünschten.

Die Themen "Naturschutz und Umweltbildung" sowie "Bildung für
Nachhaltige Entwicklung in Großschutzgebieten" seien für die DBU kein
Neuland, betonte Brickwedde in seinem Grußwort an die Teilnehmer der
Tagung im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU. Bereits 2001 sei
der Stiftungszweck um die "Bewahrung und Wiederherstellung des
Nationalen Naturerbes" erweitert worden. Mehr als 500 Projekte mit
über 107 Millionen Euro seien seitdem bis heute im Naturschutz
gefördert worden.

Hinzu kämen zahlreiche Umweltbildungsprojekte, die die DBU in
verschiedenen Naturparken und Nationalparks unterstützt habe. Dazu
gehörten zum Beispiel der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich, das
Informationszentrum im Nationalpark Kellerwald-Edersee, die
Errichtung eines Naturpark-Informationszentrums im Museum am
Schölerberg in Osnabrück für den Naturpark TERRA.vita, die Errichtung
eines Europäischen Fledermauszentrums im Naturpark Bayerischer Wald
oder die Buchreihe "Natur erleben" des VDN.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse(at)dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Annika Horstick
Verband Deutscher Naturparke
Telefon: 0228 / 921 28 62
E-Mail: annika.horstick(at)naturparke.de


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Datum: 06.02.2012 - 13:05 Uhr
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Stadt:

Osnabrück/Bonn



Kategorie:

Umwelttechnologien



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