(ots) - Schade um eine wichtige Debatte
Kommunikationsforscher wissen: Miteinander reden hilft,
Missverständnisse zu vermeiden. Bedauerlich, dass dies bei der
Diskussion um Vahrenholts Klima-Thesen offensichtlich nicht geklappt
hat.
Schade, denn einerseits beflügeln Außenseiterpositionen
Denkprozesse. Insofern hätte es dem Ruf der Uni genützt, einen
Provokateur zu ertragen und sich der Auseinandersetzung mit ihm nicht
zu entziehen. Sollte tatsächlich die Angst vor lautstarken Protesten
gegen einen "Klima-Thilo" eine Rolle gespielt haben, wäre die Uni
schlecht beraten gewesen.
Andererseits: Was hält den Referenten davon ab, sich an einem
neuen Termin einer kontroversen Debatte mit Klimaforschern zu
stellen? Hat bei Vahrenholt die Frage des Prinzips eine größere Rolle
gespielt als die angegebene Sorge um die Freiheit des Wortes in
Osnabrück? Auch das wäre bedauerlich.
Bei allem Geplänkel fällt auf: Vahrenholt bezweifelt nicht den
Einfluss von CO2 auf die Klimaerwärmung. Er vertritt nur den
Standpunkt: Der Einfluss des Verbrennungsgases ist geringer als
angenommen. Also fröhlich weiter Kohle, Öl und Gas verfeuern?
Das ist nicht seine Position. Auch Vahrenholt setzt auf die
erneuerbaren Energien. Gleichzeitig fordert er aber, begrenzte
finanzielle Ressourcen für die Energiewende nicht unüberlegt zu
verpulvern. Ein Standpunkt, den man nicht einfach mit dem Hinweis auf
Vahrenholts Arbeitgeber RWE vom Tisch wischen kann.
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