(ots) - Deutsche Unternehmen sind auf Krisensituationen
nur unzureichend vorbereitet. In einer Umfrage zum betrieblichen
Risikomanagement gaben 59 Prozent der Fach- und Führungskräfte an,
dass die Produktion oder Dienstleistungsfähigkeit des eigenen Hauses
bei einem Zuliefererausfall im Pandemiefall innerhalb von nur vier
Wochen zum Erliegen kommt. Besonders anfällig für einen Ausfall der
eingespielten Zulieferer zeigt sich das produzierende Gewerbe. Für
diese Branche rechnen 70 Prozent der Experten damit, dass das
Geschäft innerhalb von nur vier Wochen still steht. Das ist das
Ergebnis der Studie "Krisensituationen in Unternehmen 2011" die vom
IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung erstellt wurde
(www.imwf.de).
Der krankheitsbedingte Ausfall großer Teile der Belegschaft wird
von den Unternehmen(62 Prozent) als potenziell gefährlichste
Situation für den wirtschaftlichen Fortbestand eingeschätzt.
Gleichzeitig nimmt dieses Krisenszenario auch bei der
Eintrittswahrscheinlichkeit einen vorderen Rang ein. Knapp jedes
vierte Unternehmen geht davon aus, dass in Zukunft mit hoher
Wahrscheinlichkeit mit einem kritischen Personalausfall,
beispielsweise im Zuge einer Pandemie, zu rechnen ist.
Trotz dieser Einschätzung gibt es nach Ansicht der Mehrheit der
Risikoexperten noch deutlichen Verbesserungsbedarf in der Prävention.
Nach Schulnoten bewertet sehen 62 Prozent der Fach- und
Führungskräfte das eigene Unternehmen nur befriedigend oder noch
schwächer aufgestellt. Nur 38 Prozent bewerten die getroffenen
Krisenmaßnahmen für gut bis sehr gut. Dabei sind mittlere Unternehmen
(500 bis 1.000 Mitarbeiter) mit einer Zustimmung von 42 Prozent um
fünf Prozentpunkte optimistischer eingestellt als
Sicherheitsverantwortliche in Großbetrieben (ab 1.000 Mitarbeiter).
Entscheidungen zum betrieblichen Risikomanagement werden von der
großen Mehrheit der Unternehmen in einem eigens gegründeten
Krisenstab erarbeitet. So verfügen 79 Prozent der Firmen über ein
offizielles Fachgremium, das für die Katastrophenschutzplanung
zuständig ist. Dabei zeigt sich, dass bei den Gründen, sich für die
Bildung eines Krisenstabs zu entscheiden, die besonders sensible
Gefahr des potenziellen Mitarbeiterausfalls eine wichtige Rolle
spielt. 87 Prozent der Betriebe, die den krankheitsbedingten Ausfall
großer Teile der Belegschaft als existenzbedrohlich einstufen,
verfügen über einen Krisenstab.
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IMWF-Grafik:
Wann die eigene Geschäftstätigkeit zum Erliegen kommt, wenn
beispielsweise Zulieferer krankheitsbedingt ausfallen:
weniger als eine Woche = 11%;
1 bis 2 Wochen = 25%;
3 bis 4 Wochen = 23%;
2 bis 3 Wochen = 55%;
mehr ale ein Vierteljahr = 6%
(N= 100,Mehrfachnennungen möglich)
Bildunterschrift: Plötzlich stehen die Bänder still: Lieferfähigkeit
der Wirtschaft kommt schnell zum Erliegen. (IMWF 2011)
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IMWF-Studie "Krisenmanagement - wie deutsche Unternehmen auf den
Krisenfall vorbereit sind"
Als Untersuchungsmethode für die Krisenmanagement-Studie wurde eine
computergestützte Telefonbefragung unter Entscheidern der deutschen
Wirtschaft gewählt. Insgesamt wurden 100 Fach- und Führungskräfte aus
den Bereichen Business Continuity Management, Risikomanagement,
Pandemie- sowie Epidemie- oder Katastrophenplanung befragt.
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind.
Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de
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