(ots) - Der Vizepräsident im Kirchenamt der EKD, Dr.
Friedrich Hauschildt (Hannover), hat sich gegen aktive Sterbehilfe
ausgesprochen. In einem Interview mit ERF Medien (Wetzlar) sagte er,
hinter der aktiven Sterbehilfe stehe die Vorstellung, dass sich die
menschliche Selbstbestimmung auch auf den Anfang und das Ende des
Lebens erstrecke. Die Kirche könne diese Ansicht nicht teilen. "Wir
betrachten das Leben als Gabe von Gott, über die wir nicht einfach
verfügen können", so Hauschildt in dem vom Radiosender ERF Plus am 9.
Februar verbreiteten Interview.
Anlass zu den Äußerungen ist die Ankündigung, dass am 1. März in
Den Haag in den Niederlanden eine spezielle Klinik für Euthanasie
eröffnet wird. Mit der Zulassung aktiver Sterbehilfe in den
Niederlanden vor zehn Jahren sei ein Damm gebrochen, so der
Vizepräsident des Kirchenamtes. Die Straffreiheit der Sterbehilfe
habe Rückwirkung auf das Verständnis des Lebens. Auch für das
ärztliche Selbstverständnis habe dies Auswirkungen. Bislang seien
Ärzte beauftragt, Leben zu schützen. Wenn sie Leben beenden sollen,
habe das erhebliche Konsequenzen für ihr Selbstverständnis.
In Deutschland beteilige sich die Kirche aktiv an vielen Orten für
das Errichten von Hospizen. Auch viele Kirchenmitglieder engagierten
sich ehrenamtlich in solchen Einrichtungen. So könne die Kirche dazu
beitragen, dass die Frage nach Sterbehilfe nicht aufkomme. Die
Hospize leisteten einen wichtigen Beitrag dazu, Menschen in ihrer
letzten Lebensphase zu begleiten. Heute sei es den Ärzten möglich,
sehr schweres Leiden medizinisch so weit in Griff zu bekommen, dass
es gemildert werden könne. Deshalb halte die Kirche die Argumente
nicht für einsichtig das Leben des Menschen in dieser Weise, wie es
in der Sterbe-Klinik in Den Haag geplant ist, zu beenden.
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