(ots) - Viele Griechen wollen sich dem strengen Spardiktat
aus Brüssel nicht unterwerfen. Um Entlassungen, Lohnkürzungen und
Rentenopfer zu vermeiden, organisieren sie einen Generalstreik nach
dem anderen, werfen Steine und Brandsätze, drohen den Brüsseler
Kontrolleuren mit Verhaftung - und stürzen so ihr Land immer tiefer
ins Chaos. Ein Land begeht Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Tatsächlich stecken die Griechen in einer dramatischen Zwickmühle.
Alle denkbaren Szenarien - neue "Rettungs"-Kredite, Staatsbankrott,
Verbleib im Euro, Rückkehr zur Drachme - führen letztlich zur
gleichen Misere: Auf die Menschen warten schmerzliche Reformen und es
wird Jahre dauern, bis es wieder aufwärts geht. Athen muss den
Staatsapparat neu strukturieren, teure Wasserköpfe amputieren, das
Rentensystem umkrempeln, Steuerprivilegien kappen, die Politik den
Klauen korrupter Clans entreißen - jeder Punkt für sich eine
Herkules-Aufgabe. Angesichts dieser düsteren Aussichten mag der
ohnmächtige Zorn der Demonstranten verständlich sein. Stoppen werden
sie das Unvermeidliche damit nicht.
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