(ots) - Geschickt gewählter Vorgeschmack
Gut 80 Kilometer trennen die Orte Halle und Badbergen. Weit mehr
verbindet sie, vor allem die Bundesstraße 68. Seit Jahrzehnten leiden
die Anlieger unter endlosen Schwerlastkolonnen, die sich im
Stop-and-go-Modus mit viel Schall und Rauch durch die engen
Ortsdurchfahrten quälen. 14 000 sind es in Halle, kaum weniger in
Badbergen. Kein Wunder, dass die Stickstoffdioxid-Belastung größer
ist, als es die Grenzwerte erlauben. Das
Infrastruktur-Beschleunigungsprogramm des Bundes mit einem Volumen
von einer Milliarde Euro macht vieles möglich, endlich auch den
Lückenschluss der A 33 bei Halle, den Ausbau von A 1 und A 31 oder
die Ortsumgehung in Badbergen.
Hingehalten wurden beide Kommunen in ihrem Bemühen um eine bessere
Lebensqualität für ihre Bürger. Klagen verzögerten die Baupläne
zusätzlich. Der letzte Schock traf die A-33-Befürworter, als der Bund
den Bau erneut verschieben wollte. Nach Jahrzehnten langmütigen
Wartens ging ein Ruck durch die Ostwestfalen. Flugs gründeten sie ein
parteiübergreifendes Bündnis und machten die B 68 einen Nachmittag
lang dicht. Ein geschickt gewählter Vorgeschmack auf den Plan, jedem
zweiten Brummi vor den Toren der Stadt Halle zu sagen: Du musst
leider draußen bleiben. Die Unternehmen zwischen Emsland und Hessen
werden den verordneten Umweg nicht bejubeln. Vielleicht hat auch
diese Aussicht das Berliner "Jetzt und gleich" zur A 33 erleichtert.
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