(ots) - Acht von zehn in Berliner Geschäften gekaufte
Rosensträuße, die ein vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) beauftragtes Labor in der Woche vor dem 14. Februar - dem
Valentinstag - untersucht hat, enthielten Pestizidrückstände. Dabei
handelt es sich um elf verschiedene, teils stark krebserregende und
hormonell wirksame Pestizide. Die Blumen stammen vor allem aus
Supermärkten und Blumenketten, die ihre Produkte auch bundesweit
verkaufen. Analysiert wurden Rosen von REWE, Penny, Netto, Real,
Kaisers, Blume 2000, Green Queen Flower sowie von drei kleineren
Blumengeschäften.
Am schlechtesten schnitten die Rosen der Supermarktkette Real ab.
In ihnen wurde ein Giftcocktail aus acht verschiedenen Pestiziden
gefunden. Das zweitschlechteste Ergebnis hatte der Discounter Penny,
dessen Rosen mit fünf Pestiziden belastet waren. Besonders bedenklich
sei, dass in beiden Fällen besonders hohe Konzentrationen der stark
krebserregenden und hormonell wirksamen Pilzbekämpfungsmittel
Carbendazim und Chlorthalonil gefunden worden seien, sagte der
BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Pestizidfrei seien lediglich
die Rosen von zwei kleinen Blumenläden gewesen.
Brückmann: "Giftige Chemikalien haben in Blumensträußen nichts zu
suchen. Einige der von uns gefundenen Pestizide können der Gesundheit
der Kundinnen und Kunden erheblich schaden. Wir rufen die Supermärkte
und den Blumenhandel auf, den Verkauf von pestizidbelasteten Blumen
umgehend zu stoppen und solche Ware nicht mehr von ihren Lieferanten
zu beziehen."
Vom Einsatz der Pestizide seien auch die Arbeiterinnen und
Arbeiter in den Herkunftsländern der Blumen stark gefährdet. Der
größte Teil der in Deutschland verkauften Blumen werde in Afrika
unter teils unsozialen und umweltschädlichen Produktionsbedingungen
herangezüchtet, so der BUND-Experte.
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