(ots) - "Als Arbeitgeber begrüßen wir ausdrücklich die
wesentlichen Verbesserungen für demenziell erkrankte Menschen im
häuslichen Bereich. Von der Reform profitieren vor allem pflegende
Angehörige und ambulante Dienste. Angesichts der fast 22 Milliarden
Euro, die derzeit durch die Pflegeversicherung finanziert werden, ist
eine Erhöhung um 1,1 Milliarden Euro keine Kleinigkeit. Wenn das
Gesetz Anfang 2013 in Kraft tritt, wird das ein guter Tag für alle
Betroffenen sein. In den Pflegeheimen ist über die Jahre erheblich in
die Qualität von Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen
investiert worden. Nun wird der häusliche Pflegebereich erhebliche
Fortschritte machen", so Thomas Greiner, Präsident des
Arbeitgeberverbandes Pflege, am Montag in Berlin.
Zufrieden zeigte sich Greiner ebenfalls mit der Ankündigung, dass
die Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) und
der Heimaufsichten künftig gemeinsam vorgenommen werden sollen. "Wir
brauchen ein einheitliches Prüfverfahren von MDK und Heimaufsicht.
Das erspart den Pflegebedürftigen und vor allem den Pflegekräften
sehr viel Stress und ermöglicht ein transparentes Verfahren der
wichtigen Qualitätsbewertung".
Als vordringlichste Herausforderung wertet der Präsident des
Arbeitgeberverbandes Pflege allerdings den zunehmenden Mangel an
Fachkräften. Bis zum Jahr 2020 brauche Deutschland mindestens 170.000
zusätzliche Pflegekräfte in der stationären und ambulanten
Altenpflege, um dem raschen demographischen Wandel Rechnung zu
tragen. "Unser brennendstes Problem, die Gewinnung zusätzlicher
Fachkräfte, wird durch diesen Gesetzentwurf zur Pflegereform
überhaupt nicht berücksichtigt. Zusätzliches Geld nützt uns nur
wenig, wenn im Alltag die helfenden Hände fehlen. Ich wünsche mir,
dass die Politik, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften in diesem
Jahr die Fachkräfte in den Mittelpunkt aller Bemühungen stellen. 2012
muss zum Jahr der "Pflegenden Hände" werden. Wir müssen auch weg von
absurden Schulgeldzahlungen an Altenpflege-schulen, wie sie in
einigen Bundesländern noch üblich sind, hin zur Umlagefinanzierung
aller Arbeitgeber in der Pflege. Auch sollten sich langjährige
Hilfskräfte schnellstmöglich zu Fachkräften fortbilden können. Ohne
eine zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse und einer
qualifizierten Zuwanderung von Pflegefachkräften aus EU- und
Nicht-EU-Staaten, werden wir den ständig wachsenden Bedarf jedoch
nicht decken können", so Greiner.
Die acht größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im
Juni 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der
Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen
Interessen von mittlerweile über 30 der größten Unternehmen der
Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 7.000 im bpa organisierten
Unternehmen repräsentiert er rund 230.000 Mitarbeiter. Der Verband
setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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