(ots) - Schalkes Jermaine Jones kämpft gegen sein Image als
"Bad Boy" des deutschen Fußballs an. In einem Interview mit der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Mittwochausgabe) erklärt Jones,
dass er oftmals nur nach Äußerlichkeiten und nach seiner Herkunft
beurteilt würde. "Wenn man mich sieht, sagt man: tätowierter Typ, Bad
Boy. Aber das ist oberflächlich. Das beste Beispiel ist doch David
Beckham: Der ist auch tätowiert, und ich glaube nicht, dass der ein
Ghettojunge ist." Jones, der nach seinem Fußtritt gegen den
Mönchengladbacher Marco Reus beim Pokalspiel im Dezember für acht
Wochen in der Bundesliga gesperrt wurde, darf an diesem Donnerstag
(19 Uhr) im Spiel der Europa League bei Viktoria Pilsen für Schalke
spielen. Den Fußtritt gegen Reus bereut der US-Nationalspieler: "Ich
weiß, das war doof von mir. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte,
würde ich es ungeschehen machen." Eine hohe Strafe sei verdient, aber
er habe nicht damit gerechnet, für acht Wochen in der Bundesliga
gesperrt zu werden: "Die Sache ist im Pokal passiert, und ich hätte
es verstanden, wenn man gesagt hätte: Die ganze nächste Saison darf
er im Pokal nicht spielen, und als Denkzettel geben wir ihm noch
zwei, drei Spiele Sperre in der Bundesliga obendrauf. Aber es ist so
viel Druck von außen gekommen, dass der DFB die ganze Sperre auf die
Bundesliga bezogen hat." Jones vergleicht die Anfeindungen danach
gegen ihn mit einer "Hetzjagd": "Meine Kinder gehen in die Schule und
werden dort gefragt: Warum ist dein Vater ein Bad Boy?" Für seinen
Fußtritt gegen Reus hat Jones inzwischen eine "erhebliche" Geldstrafe
im angeblich fünfstelligen Bereich bezahlt, die an das Evangelische
Kinderheim Herne geht. Seine Spielweise will Jones künftig aber nicht
ändern.
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