(ots) - Steinzeit-Islam trifft auf Facebook-Generation, und
das Ergebnis ist schrecklich. Aus der Perspektive von aufgeklärten
Menschen sogar der helle Irrsinn. Hamsa Kaschgari, ein junger Mann
aus Saudi-Arabien, "twittert" ein paar harmlose Zeilen über den
Propheten und muss nun das Schlimmste fürchten. Zigtausende wünschen
ihm den Tod. Das ist das hässlichste Gesicht, das Religion zeigen
kann. Verblendung spricht daraus, Menschenfeindlichkeit, bizarrer
Hass. Der so Verfolgte braucht unsere Solidarität. Die Öffentlichkeit
muss hinsehen, muss drängen und rufen, um ein Verbrechen zu
verhindern. Hamsa Kaschgari und all jene, die unbemerkt Ähnliches
erleiden, haben das Recht dieser Welt auf ihrer Seite. Die Zahl ihrer
offiziellen Fürsprecher indes ist klein. Denn Saudi-Arabien gilt,
diplomatisch gesehen, als Freund des Westens. Als verlässlicher
Geschäftspartner und Abnehmer deutscher Waffen. Deutschland stellt
die Diktaturen in Iran und Syrien infrage, nicht aber diesen extrem
autoritären Unrechtsstaat, der Lichtjahre von den demokratischen
Aufbrüchen in Ägypten und Tunesien entfernt ist. Der junge Blogger
passt nicht in diese Steinzeit. Er ist sogar der Anfang von ihrem
Ende.
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