(ots) - Mehr Anerkennung verdient
Andere Länder, andere Helden. Wie unterschiedlich das Ansehen der
Soldaten sein kann, erfährt Verteidigungsminister de Maizière in den
USA. Die Armee wird dort geachtet, nicht missachtet. Veteranen gelten
als Vorbilder. Dagegen schlägt deutschen Heimkehrern aus dem
Afghanistan-Krieg freundliches Desinteresse oder Tucholskys Satz
"Soldaten sind Mörder" entgegen. Kurz: Die Bundeswehr leidet unter
einem eher mäßigen Ansehen. Das hat de Maizière richtig erkannt.
Deshalb ist sein Vorstoß vernünftig, einen Veteranentag
einzuführen. Was in Großbritannien oder den USA selbstverständlich
ist, dürfte hierzulande heftige Kritik auslösen. Der programmierte
Streit kann jedoch fruchtbar sein, wenn so eine gesellschaftliche
Debatte über die Truppe im 21. Jahrhundert entfacht werden würde. Die
ist überfällig. Dass viele Deutsche im Gegensatz zu den Angelsachsen
ein schwieriges Verhältnis zur Armee haben, überrascht nicht. Es ist
der Schatten von zwei verheerenden Weltkriegen. Angesichts des
Ausmaßes der Verbrechen von Nazi-Deutschland ist die hiesige Skepsis
gegenüber allem Militärischen verständlich. Doch allzu oft wird im
Geist eines Populärpazifismus vergessen, dass es die Soldaten der
Alliierten waren, die Hitlers Mordmaschinerie unter größten Verlusten
stoppten. Kalter Krieg, Bosnien, Kosovo, Afghanistan: Die Bundeswehr
hat viel für Frieden und Sicherheit geleistet. Die NATO-Partner
schätzen das, mehr als viele Deutsche.
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