(ots) - Lange Arbeitszeiten für Ärzte, zu wenig Personal
und immer mehr Bürokratie. Zu wenig Zeit und Geld, um das zu ändern.
Die Kliniken sparen sich zu Tode. Auf der Strecke bleiben die
Patienten. Samt ihren Medizinern und einschließlich des
Pflegepersonals. Die müssen den Druck aushalten und, was schlimmer
ist, unter Druck arbeiten. Fehler bleiben da nicht aus.
Jeder, der in der Notaufnahme eines Krankenhauses stundenlang
darauf warten muss, bis ein Arzt kommt, kann sich vorstellen, wie eng
der Personalschlüssel in den Kliniken ist. Immer mehr Patienten
müssen in immer weniger Zeit durchgeschleust werden. Der steigende
Druck kann fatale Folgen haben. Fehler und deren Folgen dann
ausschließlich den Ärzten anzulasten, ist ungerecht. Der Fehler liegt
im System. Vor der Behandlung kommt das Ausfüllen von Formularen -
von der Adresse bis zum Essensplan.
Je größer die Veranwortung, vor allem, wenn es um Menschen geht,
desto tragischer sind die Folgen, wenn etwas schiefgeht. Es kann
jeden von uns treffen - bei der Routinebehandlung beim Hausarzt oder
beim
Spezialisten. Jenseits von nachweisbarem und fahrlässigem Pfusch
und berechtigten Vorwürfen sollten wir uns eins vor Augen halten:
Irren ist menschlich. Mediziner müssen sich in Sekunden neu
entscheiden,
wenn während der Operation Komplikationen eintreten. Es hinterher
besser zu wissen, ist keine Kunst.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de