(ots) - Abmahner in die Schranken weisen
Im Internet tummeln sich dubiose Gestalten. Zwei besondere
Auswüchse gilt es zu unterscheiden: Zum einen wären da die
Raubkopierer, die mit Verletzungen von Urheberrecht ein Vermögen
machen. Zum anderen die Abmahn-Industrie, die mit vermeintlichen
Rechtsverstößen Dritter zu Reichtum kommt. Mit oft haltlosen
Drohungen erpressen sie von ahnungslosen Internetnutzern Geld. So
viel zu den Unterschieden. Was beide gemeinsam haben: Sie fischen in
rechtlichen Grauzonen und behindern so einen offenen Dialog über
Reformen des Urheberrechts in Zeiten des Internets. Die
Musikindustrie beispielsweise verteidigt ihre rigide Haltung in
Sachen Rechteverwertung mit Verweis auf die Raubkopierer.
Netzaktivisten wie die ACTA-Demonstranten hingegen sehen sich als
Opfer der Abzocker.
Die Fundamentalpositionen beider Seiten lassen sich so lange nicht
vereinen, wie beide Extreme ihr Unwesen treiben. "kino.to" zeigt,
dass bestehende Gesetze ausreichen, um Raubkopierer trockenzulegen.
Gilt Gleiches für die Abmahner? Nein. Landet ein Vertreter vor
Gericht, dauert es Jahre bis zum Urteil. Das belegt der aktuelle
Fall. Der angekündigte Warnknopf fürs Netz, den Politiker als
Wundermittel preisen, wird kaum helfen. Es bedarf mehr Aufklärung der
Bevölkerung und neuer Ansätze: etwa einer klareren Deckelung von
Abmahngebühren. Fällt der Profit für die Abzocker zu gering aus,
werden sie es sich zweimal überlegen, ob sich das Porto lohnt.
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