(ots) - Nervöses Regime
Der Iran schickt Kriegsschiffe ins Mittelmeer; er dreht
Großbritannien und Frankreich das Öl ab. Dann wiederum signalisiert
das Regime Gesprächsbereitschaft in der Atompolitik. Das alles
innerhalb weniger Tage. Es geht drunter und drüber in Teheran. Ein
Grund mehr für den Westen, ruhig zu bleiben.
Die Vielzahl iranischer Provokationen könnte auch Ausdruck von
Schwäche sein. Das Regime ist nervös. Immer härter wird die
Sanktionspolitik des Westens - und im nächsten Monat sind
Parlamentswahlen im Iran.
Viele Menschen dort spüren, dass insbesondere ihre Wirtschaft weit
unter den Möglichkeiten bleibt. Das Regime kann einige Sanktionen
durch Hilfe von Verbündeten wie China oder Russland kompensieren.
Aber bei Weitem nicht alle. Die Ankündigung des internationalen
Finanzdienstleisters Swift etwa, keine Transaktionen für den Iran
mehr vorzunehmen, ist ein harter Schlag.
Die innenpolitischen Probleme versucht Teheran durch
außenpolitische Machtspiele zu lindern. Deshalb sollte der Westen
nicht alles ernst nehmen, was dieser Tage aus Teheran kommt. Die
Atompolitik bleibt zwar ein schweres Problem für die
Staatengemeinschaft, wie auch die Fortschritte zeigen, die es
offenbar bei den Zentrifugen gegeben hat. Ãœber Schiffe im Mittelmeer
aber sollte sich niemand aufregen. Ein Regime, das sich seiner Macht
und seiner Politik sicher ist, hätte das nicht nötig.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207