(ots) - PwC-Studie: Transaktionsvolumen fällt
auf niedrigsten Wert seit 2003 / Unsicherheit über Euro-Krise und
Konjunkturentwicklung bleibt / Anhaltender Restrukturierungsbedarf
spricht für Konsolidierung
Die nach der Finanzkrise erwartete Restrukturierung des
europäischen Bankensektors lässt weiter auf sich warten. Das
Gesamtvolumen der im Jahr 2011 angekündigten Übernahmen und
Beteiligungen in der europäischen Finanzbranche (Banken,
Versicherungen, Asset Management u.a.) fiel gegenüber 2010 um rund 25
Prozent auf 37,9 Milliarden Euro und damit den niedrigsten Wert seit
2003, berichtet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PwC in der Studie "European Financial Services M&A 2011". Zwar stieg
das M&A-Volumen im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert um 74
Prozent auf 16,5 Milliarden Euro, allein vier Milliarden Euro
entfielen jedoch auf die Verstaatlichung der in Schieflage geratenen
Dexia-Bank. Transaktionen mit staatlicher Beteiligung machten im Jahr
2011 rund 12 Prozent des gesamten M&A-Volumens aus.
"Der Aufschwung im Schlussquartal 2011 könnte womöglich auf eine
Trendwende hindeuten. So lange weiterhin Unsicherheiten in der Lösung
der Euro-Schuldenkrise bestehen, werden sich private Investoren
insbesondere im Bankensektor weiter mit größeren Transaktionen
zurückhalten. Entsprechend unsicher sind Prognosen für die
Entwicklung des M&A-Geschehens im laufenden Jahr", kommentiert Markus
Burghardt, Mitglied des Vorstands für den Bereich Financial Services
bei PwC.
Im europäischen Bankensektor war das M&A-Jahr 2011 von
verschiedenen Motiven zwischen erzwungener Restrukturierung und
strategischer Expansion geprägt. Während die Dexia gestützt werden
musste, gelang in England die Re-Privatisierung der Bank Northern
Rock durch Verkauf an den Finanzinvestor Virgin.
Bemerkenswert ist die Expansion russischer Institute, namentlich
von Sberbank und VTB Bank. Auf die VTB entfallen drei der 20 größten
Deals des Jahres. Die Sberbank schloss mit der Ãœbernahme der
österreichischen Volksbank International einen der wenigen größeren
grenzüberschreitenden Deals ab. Unter die Rubrik Restrukturierung
fallen demgegenüber die Zusammenschlüsse im spanischen
Sparkassensektor. Insgesamt belief sich das Transaktionsvolumen in
der europäischen Bankenbranche 2011 auf rund 22,6 Milliarden Euro
gegenüber 30,5 Milliarden Euro im Vorjahr.
In der Versicherungsbranche hingegen blieb das M&A-Volumen mit 8,9
Milliarden Euro nahezu stabil (2010: 9,5 Milliarden Euro). Dazu
trugen auch Investments von Private-Equity-Fonds bei, wie
beispielsweise die Ãœbernahme des belgischen Versicherers Fidea durch
JC Flowers.
"Für eine weitere Konsolidierung des europäischen Finanzsektors
sprechen viele Gründe. Auf der Verkäuferseite sind höhere
Eigenkapitalanforderungen, die schwierige Refinanzierungssituation
und die Neuausrichtung der Geschäftsmodelle die wesentlichen Treiber.
Wohingegen sich auf der Käuferseite eine Konzentration auf die
Kernmärkte und - produkte zur verhaltenen Allokation des
Risikokapitals abzeichnet. Dies führt aufgrund häufig nicht zu
vereinbarender Preisvorstellungen zum derzeitigen
'Transaktionsstau'", kommentiert Christopher Sur, Leiter des Bereichs
Financial Services Transaction Services.
Die Studie "European Financial Services M&A 2011" (inklusive einer
Tabelle der Top-20-Deals auf Seite 6) erhalten Sie unter:
www.pwc.de/fs-ma-2012
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