(ots) - Mehr als Getöse
Wer Wladimir Putin wählt, der wählt ein militärisch starkes und
selbstbewusstes Russland. Einen Staat, der sich weder einschüchtern
noch bedrohen lässt und auf Kriegseinsätze stets vorbereitet ist.
Diese Botschaft steckt vordergründig hinter den vollmundigen
Versprechungen des russischen Regierungschefs, mehr als eine halbe
Billion Euro in die Modernisierung der Verteidigung zu investieren.
Kurz vor den Präsidentschaftswahlen wettert der Kandidat wie
gewohnt propagandistisch gegen die US-Raketenabwehr. Sogar mit dem
russischen Trauma schlechthin geht Putin auf Stimmenfang: Hitlers
Ãœberfall auf die Sowjetunion. Die gegen den Kreml demonstrierende
Mittelschicht beeindruckt der Hardliner damit nicht, wohl aber die
ländliche und ältere Bevölkerung, die Weltkrieg und Kalten Krieg noch
erlebt hat.
Dass die massive Aufrüstung der Armee allein der
Landesverteidigung dient, ist dabei nur die halbe Wahrheit. Putin
will künftig die Ausbeutung der Rohstoffe in der Arktis absichern.
Dafür braucht er eine effiziente Truppe mit modernen Technologien.
Viele militärische Waffensysteme Russlands sind jedoch veraltet und
marode. Wie das ehrgeizige Rüstungsprogramm finanziert werden soll,
sagt der Premier nicht. Doch ohne soziale Einschnitte wird dies nicht
gehen. Bleibt zu hoffen, dass das Volk die Pläne durchschaut.
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