(ots) -
- 99% aller Bären mit frei tropfender Methode haben
Gallenblasenentzündungen
- 66% haben Gallenblasenpolypen
- 34% haben Bauchwandbrüche
- 28% haben innere Abszesse
- 22% haben Gallensteine
Heute hat Animals Asia im Rahmen einer Pressekonferenz in Peking
wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu ehemaligen Farmbären, bei
denen die "frei tropfende" Methode des Galleabzapfens angewandt
wurde, veröffentlicht. Die detaillierten medizinischen Belege
basieren auf der Analyse von 165 Bären, die von Animals Asia gerettet
und ihr Rettungszentrum bei Chengdu, Sichuan, gebracht wurden.
Von den untersuchten Bären hatten 163 (99%)
Gallenblasenentzündungen, 106 (66%) Gallenblasenpolypen, 56 (34%)
Bauchwandbrüche, 46 (28%) innere Abszesse,, 36 (22%) Gallensteine und
7 hatten Bauchfellentzündung. Viele Bären hatten eine mehrfache
Kombination dieser Erkrankungen.
Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag behauptete der
Leiter der China Association of Traditional Medicine, Herr Fang
Shuting: "Der Prozess der Gallensaftentnahme so einfach, natürlich
und schmerzfrei wie das Aufdrehen eines Wasserhahns". Monica Bando,
Tierärztin und Chirurgin bei Animals Asia dazu: "Die frei tropfende
Methode des Gallensaftabzapfens fügt den Bären große Schmerzen und
Schäden zu."
In Asien werden geschätzte 14.000 in Farmen gefangene Mondbären
gehalten und wegen ihres Gallensaftes gemolken. Er wird in der
traditionellen asiatischen Medizin eingesetzt, obwohl es preiswerte
und wirksame pflanzliche sowie synthetisch hergestellte Alternativen
gibt. Bären in China, die bis zu 30 Jahre alt werden, müssen ihr
Leben in winzigen Käfigen verbringen und werden regelmäßig wegen
ihrer Galle über grobe Katheter oder permanente Öffnungen in ihren
Bäuchen gemolken.
Als Antwort auf die Vorwürfe, dass in den Farmen noch immer
Metallkorsetts eingesetzt und geltende Vorschriften missachtet werden
sagte er: "Wenn solche Bärenfarmen entdeckt werden, lassen Sie es uns
wissen."
Während der Pressekonferenz zeigte ein unabhängiger Filmemacher
undercover gedrehte Aufnahmen der Bärenfarm-Industrie. Das Material
stammt aus den Jahren 2009 und 2010 und zeigen Zustände "legaler"
Bärenfarmen, die eindeutig geltenden Vorschriften zuwider laufen.
Man sieht Bären, die gezwungen werden Metallkorsette zu tragen,
deren Gewicht sie zu Boden drückt und die Gummischläuche enthalten,
die in den Gallenblasen der Bären enden. Bärenfarmer werden gezeigt,
die Gallensaft in schmutzigen Behältern eindampfen, die getrocknete
Galle zerstampfen und das Gallenpulver mit der Hand in Kapseln
abfüllen.
Die Aufnahmen wurden von Elsa Xiong, Tu Qiao und Chen Yuanzhong
für einen Dokumentarfilm gedreht. Sie haben vier Jahre daran
gearbeitet und dazu sechs Provinzen bereist, wo sie viele getarnte
Nachforschungen durchgeführt haben.
Elsa Xiong dazu: "Da Bärenfarmen für die Öffentlichkeit nicht
zugänglich sind, trafen wir auf viele unvorstellbare Schwierigkeiten
und Risiken. Die Industrie der Bärenfarmen ist extrem grausam. Noch
schockierender ist, dass die legalen Bärenfarmen die Vermarktung
vieler verunreinigter und die Gesundheit gefährdende Produkte
zulassen."
Rocky Shi ist Bärenpfleger im Rettungszentrum von Animals Asia:
"Jeder Bär ist einzigartig in Charakter, Emotionen und
Sozialverhalten. Obwohl sie viele Jahre lang von Menschen gequält
wurden, zeigen sie immer ihr freundliches und vergebendes Wesen,
keinen Hass auf Menschen."
Dr. Jill Robinson MBE, Gründerin und CEO von Animals Asia: "Die
Praxis der Bärenfarmen kann nur beendet werden durch einen Wandel,
der aus China selbst kommt und nicht durch Druck von außen. Ein
solcher Druck kann sogar schädlich sein und dazu führen, dass das
Leid der Bären sich verlängert. Wir haben in den letzten Tagen einen
bisher noch nie dagewesenen Aufschrei der chinesischen Öffentlichkeit
und Medien erlebt. Es rührt das Herz zu sehen, dass so viele Menschen
in China sich gegen diese schreckliche Industrie aussprechen und die
Hoffnung wächst, dass das Ende der Bärenfarmen näher rückt."
Gui Zhentang, ein Unternehmen dieser Bärengalleindustrie, das sich
um einen Börsengang in Shenzhen beworben hat und damit auf viel
Kritik in der Öffentlichkeit gestoßen ist, hat Presse und
Öffentlichkeit zu einem Besuch ihrer Bärenfarm eingeladen. Toby
Zhang, Direktor für öffentliche Angelegenheiten bei Animals Asia in
China dazu: "Ich freue mich sehr, dass Animals Asia dazu eingeladen
wurde und wir werden natürlich dabei sein, um den Zustand der Bären
zu begutachten." Er wies auch darauf hin, dass er bis jetzt noch
keine Bestätigung seiner Teilnahme an diesem Besuch erhalten hat.
Filmmaterial: http://ots.de/OKiJ3
Oder hier:
http://dl.dropbox.com/u/14627684/xiaogeshi.mp4?dl=1
Pressekontakt:
Christa Filipowicz
Director GLAS, Animals Asia
Tel: +49(0)89-383771313
Mob: +49(0)151.5244 2285
cfilipowicz(at)animalsasia.de