(ots) - Umdenken hat begonnen
Die Deutschen werden älter und weniger. Der Wohlstand lässt sich
nur sichern, wenn der Anteil der über 60-Jährigen mit Beschäftigung
steigt. Zumindest darin waren sich gestern Arbeitsministerin von der
Leyen, DGB-Chef Sommer und Handwerkspräsident Kentzler einig, auch
wenn sie zur Rente mit 67 unterschiedliche Ansichten vertreten. Der
von diesem ungewöhnlichen Trio präsentierte Fortschrittsreport
belegt: Die Beschäftigungslage Älterer hat sich zwar etwas
verbessert, das Ziel ist aber noch lange nicht erreicht. Die
Altersarbeitslosigkeit übertrifft nach wie vor die
Durchschnittsquote.
Immerhin hat ein erfreuliches Umdenken begonnen. Früher wurden
Ältere in vielen Betrieben pauschal aussortiert, Unternehmen
förderten deren vorzeitiges Ausscheiden mit hohen Abfindungen.
Zunehmend setzt sich nun die Erkenntnis durch, dass Qualifikation und
Erfahrung ein wertvolles Kapital bilden. Und dass Teams mit
gemischter Altersstruktur die besten Leistungen bringen.
Wer will, dass Menschen länger arbeiten, muss ihnen das auch
ermöglichen. Doch wie lassen sich die Beschäftigungschancen spürbar
verbessern? Als Erstes sollte die Regierung die Statistiken
präzisieren, vor allem die Angaben über Vollzeit- und Minijobs, um
Klarheit über die Situation zu schaffen. Gefragt sind Staat und
Wirtschaft auch beim Angebot von Fortbildungen und der Optimierung
der Arbeitsbedingungen. Schlecht wäre eine von oben verordnete
Seniorenquote.
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