(ots) - Das amerikanische Steuergesetz FATCA bleibt trotz
einer geplanten bilateralen Vereinbarung zwischen Deutschland und den
USA ein "Monstergesetz". Experten schätzen den finanziellen Aufwand
für jede Bank aktuell auf bis zu 15 Millionen Euro. Neben den Kosten
droht den Instituten ein Zeitproblem. Denn obwohl die Entscheider
FATCA inzwischen höchste Priorität einräumen, benötigen
Finanzdienstleister für die Implementierung rund 24 Monate - zu
lange, um die ersten gesetzlichen Verpflichtungen bei der
Kundenlegitimation wie geplant schon ab Mitte 2013 erfüllen zu
können. Das zu vereinbarende zwischenstaatliche Abkommen sorgt für
weiteren Verzug. Es bringt zwar in manchen Rechtsfragen
Verbesserungen, führt in der konkreten Umsetzung aber auch zu neuen
Unklarheiten. Das zeigen Marktbeobachtungen der auf Banken
spezialisierten Unternehmensberatung COINOR.
Bei der Umsetzung des "Foreign Account Tax Compliance Act" (FATCA)
stehen die Finanzdienstleister vor der besonderen Herausforderung,
dass viele Details des anzuwendenden Gesetzes heute noch nicht
bekannt sind. Erst für den Spätsommer dieses Jahres wird mit einer
Veröffentlichung der finalen Vorgaben durch die US-Steuerbehörde IRS
gerechnet. Und auch die Verhandlungen über die geplanten
zwischenstaatlichen Vereinbarungen werden sich über Monate hinziehen.
"Trotz der Regelungslücken muss mit der FATCA-Implementierung
jetzt begonnen werden, um die Chance auf einen fristgerechten Start
zu sichern", sagt Alexandra Pirmann, FATCA-Expertin bei COINOR. "Die
neue Systemarchitektur lässt sich nach unseren Erfahrungen so
gestalten, dass eine stufenweise Umsetzung der Anforderungen möglich
wird. In einem ersten Schritt sollten die Institute bereits damit
beginnen, sämtliche Kunden zu kategorisieren und vorbereitend alle
vom US-Fiskus vorgeschriebenen Kundenbeziehungen zu erfassen. Spätere
Änderungen lassen sich auf Basis einer solchen flexiblen FATCA-Lösung
unproblematisch anpassen."
Zu den offenen Kernfragen des zwischenstaatlichen Abkommens zählt
beispielsweise, welche Sanktionsmöglichkeiten der deutsche Fiskus bei
Nichteinhaltung der Regeln haben wird und welche Fristen gelten. Die
neuen FATCA-Regeln betreffen dabei Banken, Sparkassen, und
Fondsgesellschaften nach Einschätzung der Experten weit umfassender
als andere regulatorische oder gesetzliche Vorgaben.
Hintergrundinformationen:
Finanzdienstleister sind nach dem "Foreign Account Tax Compliance
Act" (FATCA) gesetzlich verpflichtet, die Daten sämtlicher Kunden
einer gründlichen Kontrolle zu unterziehen. Neben den
Geschäftsbeziehungen mit amerikanischen Staatsbürgern müssen
beispielsweise auch alle Beteiligungen von US-Steuerpflichtigen an
deutschen Geschäftskunden berücksichtigt und entsprechende Einkünfte
gemeldet werden. Damit will der US-Fiskus die Erträge amerikanischer
Staatsbürger künftig lückenlos erfassen und Steuerschlupflöcher
schließen.
Ãœber COINOR (www.coinor.de)
COINOR unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei der
Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
private Bankhäuser ebenso wie Sparkassen und genossenschaftlich
organisierte Institute. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene
Aktiengesellschaft beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen
rund 80 Bank- und Technologieexperten. Standorte sind in Berlin,
Frankfurt am Main, Karlsruhe und München.
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