(ots) - Bald wird es schwierig werden, den Leuten zu
erklären, warum ihr Geld immer wieder nach Griechenland gepumpt wird.
Vor allem, wenn trotz des Eurosegens in Athens Straßen deutsche
Flaggen verbrannt und ausländische Minister, die mit dem Scheckheft
in der Hand anreisen, beschimpft werden.
Was uns ebenfalls ins Grübeln bringt: Offensichtlich ist trotz der
Wirtschaftskrisen rund um Deutschland immer noch viel Geld auf dem
Markt. Und verfügbar. Erstaunlich viel Geld. Denn auch für
Bürgschaften ist eigentlich ein Rest von Eigenkapital erforderlich.
Es wird langsam Zeit, dass sich in Griechenland etwas bewegt. Und
zwar entscheidend. Es reicht nicht, "(H)eureka" zu rufen, nur weil
dem Land über 50 Prozent der horrenden Schulden einfach erlassen
werden. Der bittere Rest lässt keinen Raum für ausgelassene
Fröhlichkeit. Die Menschen in den Ländern, die dieses Loch stopfen
müssen, können darüber nicht lachen.
Den Griechen kann in diesem Dilemma nur ein Vorwurf nicht gemacht
werden: Konkursverschleppung. Denn das Land ist schon pleite. Wenn
schon sämtliche Gesetze des Marktes außer Kraft gesetzt werden, um
Griechenland wieder auf die Beine zu stellen, sollten Politiker auch
den letzten Schritt nicht scheuen: die gigantischen Privatvermögen
kassieren.
Angesichts des Schuldengebirges vielleicht auch nur ein Tropfen
auf dem heißen Stein. Aber es wäre ein deutliches Signal dafür, dass
Steuerschulden eingetrieben werden. Von allen. Und Kleinvieh macht
bekanntlich auch Mist.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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