Bergsträßer SPD-Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht und Landtagsabgeordnete Karin Hartmann im Gespräch mit dem Odenwald-Institut zu Bildungsangeboten für Familien und Beruf
(firmenpresse) - Wald-Michelbach — Nachdem sich die beiden SPD-Abgeordneten bereits beim 30-jährigen Jubiläum des Odenwald-Instituts Ende Juni einen Überblick über die neu gestalteten Räumlichkeiten des Instituts verschaffen konnten, informierten sie sich bei Institutsleiter Dr. Wolfgang Greiner und der stellvertretenden Institutsleiterin Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch über Konzeption, Methoden und aktuelle Bildungsangebote.
Die Landtagsabgeordnete Karin Hartmann betonte die zunehmende Bedeutung von ganzheitlicher Bildung nicht nur für die jeweiligen Individuen, sondern auch für die Gesellschaft und den wirtschaftlichen Erfolg von Organisationen. „In unserem Schulsystem stehen, geprägt von den Anforderungen der Wirtschaft, derzeit noch Zahlen, Daten, Fakten (ZDF) im Vordergrund. Statistiken belegen jedoch, dass heute sogenannte weiche Faktoren wie emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz immer entscheidender werden und gestärkt werden müssen.“
„Das Konzept der Weiterbildungen im Odenwald-Institut berücksichtigt beide Aspekte: Unsere Angebote verbinden, das Erlernen von Fachkompetenzen mit persönlicher Entwicklung“, erklärte Institutsleiter Greiner. Voneinander und miteinander Lernen sei das Besondere im Odenwald-Institut. So werden Kinder bei den Familienkursen nicht separat betreut, sondern Eltern, Teileltern, Kinder und andere Familien bilden eine „Lebensgemeinschaft auf Zeit“ in vielen möglichen Varianten.
Christine Lambrecht, Vertreterin des Kreises Bergstraße im Bundestag, unterstreicht, wie wichtig vernetztes Lernen im Austausch zwischen Familien und öffentlichen Einrichtungen ist. „Stressige Berufs- und Lebenssituationen werden zunehmend in Familien spürbar, komplexe Informationen strömen zum Teil ungefiltert aus vielen Quellen auf Kinder ein und verunsichern diese. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich Eltern und Erziehende in Einrichtungen abstimmen und eine gemeinsame Basis schaffen.
Im Vordergrund des Gespräches standen dann auch Familienkurse sowie die 2009 startenden Weiterbildungen „Familienpädagogik und Train-the-Trainer-Angebote für Fach- und Führungskräfte in Kinder- und Familienzentren, die mit der in England entwickelten Idee von Early Excellence arbeiten.
Hartmann verwies dabei auf die positiven Erfahrungen, die bereits in einigen nordeuropäischen Ländern gesammelt wurden und Lambrecht verdeutlichte, welche Chancen das Vernetzen von Familien, Kindereinrichtungen,
Erziehenden, Lehrenden und öffentlichen Einrichtungen für das Lernen, insbesondere das soziale Lernen bietet. Sie verwies auf den Wert öffentlicher Erziehungseinrichtungen. „Professionell Erziehende genießen bisher trotz intensiver fünfjähriger Ausbildung und Weiterbildungen leider kein besonders hohes Ansehen in unserer Gesellschaft.“ Ausgehend von der Erkenntnis, dass in den ersten Lebensjahren die wichtigsten Weichenstellungen für den weiteren Lebensweg von Kindern erfolgen, waren sich die Gesprächsteilnehmer darüber einig, dass eine Reform der Erzieher/-innenausbildung und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kindertageseinrichtungen unabdingbare Voraussetzung sind, um allen Kindern unabhängig vom Elternhaus bestmögliche Bildungs- und Entwicklungschancen zu geben.
Laut Goder-Fahlbusch, Bildungsverantwortliche im Institut, enthält Early Excellence drei wesentliche Aspekte: Erstens habe jedes Kind seine Fähigkeiten, die es zu fördern gilt, zweitens das Konzept von Erziehungspartnerschaften zwischen Fachkräften und elterlichen Erziehenden und drittens den Austausch zwischen Einrichtungen und Öffentlichkeit. Im November lädt das Odenwald-Institut zusammen mit der Karl Kübel Stiftung und dem Osterberg-Institut Experten zu einer Auftaktveranstaltung nach Frankfurt, um weitere Angebote für Multiplikatoren und Fachkräfte zu initiieren.
Auf die Frage, wie Familien den Weg ins Odenwald-Institut finden würden, erklärt Goder-Fahlbusch: „Familien kommen auf Empfehlung durch Jugendämter und Familienberatungsstellen oder sie kommen nach einer beruflichen Weiterbildung wieder mit Familie. Schulen, Lehrer und Jugendliche lernen uns über geförderte Kurse in Schulklassen kennen.“
Informationen zum Odenwald-Institut können unter Telefon 06207 605-0 oder im Internet unter www.odenwaldinstitut.de abgerufen werden.