(ots) -
PwC-Studie: Soziales Engagement hat für Mehrheit der deutschen
Großunternehmen hohen Stellenwert / Strategische Ziele werden aber
nur selten verfolgt / Nachholbedarf bei Wirkungsanalyse
Soziales Engagement hat für deutsche Großunternehmen zwar einen
hohen Stellenwert, allerdings fällt es den meisten noch schwer, ihre
Rolle als "Corporate Citizen" (Unternehmensbürger) in der
Gesellschaft zu definieren. Dies geht aus einer Studie der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor, bei der
100 Unternehmen befragt wurden. So sind rund zwei von drei befragten
Führungskräften davon überzeugt, dass das Thema "Corporate
Citizenship" in ihrem Unternehmen eine große Bedeutung hat. Konkrete
strategische Ziele verfolgen jedoch nur 39 der 100 analysierten
Unternehmen.
Zudem wird nicht immer evaluiert, ob die angestrebten
Veränderungen tatsächlich erreicht wurden. Eine regelmäßige
Kosten-Nutzen-Analyse des gesellschaftlichen Engagements stellt nur
jedes vierte Unternehmen auf, während jedes dritte zumindest
gelegentlich eine Evaluierung durchführt. Demgegenüber setzen sich 40
Prozent nie mit der Wirkung ihrer sozialen Initiativen auseinander.
"Spenden, Mitarbeitereinsätze in Sozialeinrichtungen oder auch die
Prämierung vorbildlicher gesellschaftlicher Projekte sind zwar
grundsätzlich lobenswerte Initiativen. Die Anerkennung eines
Unternehmens als 'Corporate Citizen' setzt jedoch voraus, dass
soziales Engagement dauerhafte Spuren hinterlässt", betont Andreas
Menke, für den Bereich Sustainability verantwortlicher Vorstand von
PwC. "Einzelaktionen bewirken nur selten nachhaltige Veränderungen
und entsprechend hoch ist das Risiko, dass gutgemeinte Initiativen
von der Öffentlichkeit als reine Imagekampagne missverstanden
werden."
Einer systematischen Bewertung von Aktivitäten im Bereich des
"Corporate Citizenship" stehen nach Ansicht der meisten Befragten
insbesondere der hohe Aufwand für eine fundierte Evaluierung und
fehlende Kapazitäten im Unternehmen entgegen. Auf der anderen Seite
deuten die Ergebnisse der Untersuchung auch darauf hin, dass in
vielen Unternehmen die Bedeutung der Wirkungsanalyse für ein
nachhaltiges soziales Engagement unterschätzt wird: So hält in mehr
als jedem dritten Unternehmen die Geschäftsführung eine Evaluierung
der "Corporate Citizenship" nicht für relevant.
Geschäftsführung an Entscheidungen beteiligt
Die Entscheidung für oder gegen die Förderung einer konkreten
Maßnahme wird bei 80 Prozent der Befragten zentral gefällt. Bei fast
allen Unternehmen ist die Geschäftsleitung an diesen Entscheidungen
immer oder zumindest häufig beteiligt. Richtlinien für Aktivitäten im
Bereich der "Corporate Citizenship" gibt es bei knapp 60 Prozent der
befragten Unternehmen. Ein Managementsystem, das diese Richtlinie
umsetzt, existiert allerdings nur bei 43 Prozent der Befragten. Von
den Unternehmen ohne Richtlinie hat keines ein Managementsystem.
Spenden fehlt oft Unternehmensbezug
Mehr als acht von zehn Unternehmen fördern auch Aktivitäten, die
in keinem Bezug zu ihrer Geschäftstätigkeit stehen. Bei jedem zweiten
Befragten machen "geschäftsfremde" Spenden sogar über die Hälfte des
Spendenbudgets aus. Auf der anderen Seite steht nur bei 14 Prozent
der Unternehmen die Spendentätigkeit grundsätzlich in direktem
Zusammenhang zur eigenen Geschäftstätigkeit.
"Wenn Unternehmen Geld oder Ressourcen für Projekte ohne
Zusammenhang mit ihren unternehmerischen Aktivitäten bereitstellen,
vermeiden sie zwar den Vorwurf, letztlich im eigenen Interesse zu
handeln; soziales Engagement im Sinne von 'Corporate Citizenship'
heißt aber, die spezifischen Stärken des Unternehmens für die
Gesellschaft einzusetzen. Stellt beispielsweise ein
Computerhersteller unentgeltlich Laptops und Lernsoftware für sozial
benachteiligte Schüler bereit, entspricht dies weit eher dem Gedanken
der 'Corporate Citizenship', als wenn das Unternehmen Spenden zur
Anschaffung von Sportgeräten leistet", erläutert Andreas Menke.
Bei den Unternehmen, die ohne Bezug zu den Geschäftsaktivitäten
spenden, ist das Engagement für Nachhaltigkeit das dominierende Motiv
(80 Prozent der Befragten), für 75 Prozent geht es um den
Imagegewinn. Über die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) verspricht
sich vom sozialen Engagement eine höhere Attraktivität als
Arbeitgeber. Immerhin verweist jeder vierte Befragte auch auf den
gesellschaftlichen und politischen Druck als Spendenmotivation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/corporate-citizenship
Ãœber PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Mehr als
161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit rund 9.500 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,45 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse