(ots) - Ein wenig Hoffnung
Krieg, Bürgerkrieg, Hunger, Dürren, Flüchtlingsströme und Piraten,
die internationale Handelsschiffe bedrohen: Somalia ist seit mehr als
20 Jahren ein Albtraum. Und es ist nicht absehbar, dass sich dies in
den nächsten 20 Jahren ändern wird. Ein bisschen Hoffnung konnte zwar
die internationale Geber-Konferenz in London entfachen, mehr aber
auch nicht. Und das ist nicht einmal vorwurfsvoll gemeint. Denn die
Möglichkeiten der Vereinten Nationen sowie von EU und den USA sind
arg begrenzt, in dem Bürgerkriegsherd Frieden zu schaffen. Die
kleinen Fortschritte der vergangenen Monate wie der Abzug der
Al-Kaida-nahen Al-Shabab-Milizen aus Mogadischu können schon in
wenigen Wochen wieder zerronnen sein.
Die von der EU mitfinanzierte afrikanische Friedenstruppe kann die
Hauptstadt zwar einigermaßen sichern. Es ist auch richtig, dass sie
von 12 000 auf 17 000 Mann aufgestockt werden soll. Damit bleibt
diese Streitkraft aber weiterhin viel zu schwach, um den riesigen
Krisenherd auch nur annähernd unter Kontrolle zu bekommen. Es ist zu
befürchten, dass sich der zermürbende Bürgerkrieg weiter hinziehen
wird. Zumal die Stämme und ethnischen Gruppen in der Vergangenheit
oft genug bewiesen haben, dass am Verhandlungstisch gemachte
Friedensschwüre in Somalia nur kurze Zeiträume überdauern.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207