(ots) - Der Rückzug der Bundeswehrsoldaten vom Stützpunkt
Talokan in die Festung nach Kundus spricht Bände. Wütende Afghanen
hatten das Lager mit Steinen angegriffen. Die Unruhen, die die nach
amerikanischem Bekunden "versehentlichen" Koran-Verbrennungen
ausgelöst hatten, wollen nicht abflauen. Also nichts wie weg? Genau
danach sieht es aus. Auch wenn die Bundeswehr betont, dass der
Stützpunkt im März im Rahmen der geplanten Truppenreduzierung in
Afghanistan ohnehin geräumt werden sollte, lässt sich der Abzug aus
Afghanistan nur noch schwer als geordneter Rückzug verkaufen. 2014
sollen alle Bundeswehrsoldaten das Land verlassen haben. Auch die USA
wollen ihren Einsatz dann beenden und nur noch "unterstützend" aktiv
sein. Längst ist klar, dass die Mission am Hindukusch eine "Mission
Impossible" ist. Man kann ein Land nicht in die Moderne bomben. Und
Afghanistan lässt sich militärisch auch nicht befrieden; schon gar
nicht, wenn Soldaten, die sich als Befreier verstehen, die Regeln des
kulturellen und religiösen Zusammenlebens mit Füßen treten oder in
Rauch aufgehen lassen.
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