PresseKat - Roland Berger Studie "European Private Equity Outlook 2012": Schwieriges Finanzierungsumfe

Roland Berger Studie "European Private Equity Outlook 2012": Schwieriges Finanzierungsumfeld zwingt PE-Investoren dazu, sich auf die Weiterentwicklung ihrer Portfolio-Unternehmen zu fokussieren

ID: 583485

(ots) -

- 73 Prozent der Befragten gehen von Rückgang oder Stagnation der
M&A-Transaktionen mit Beteiligung von PE-Gesellschaften aus
- Deutliche Rückgänge sind vor allem im Mittelmeerraum sowie in
Frankreich und den Benelux-Ländern zu erwarten
- Interessanteste Branchen für Firmenübernahmen sind Pharma und
Medizin, Konsumgüter und Einzelhandel sowie Logistik und
Business Services
- Große Transaktionen bleiben wegen des restriktiven
Finanzierungsumfelds die Ausnahme
- Angebot und Nachfrage driften bei der Bewertung der Unternehmen
auseinander. PE-Investoren sehen die Notwendigkeit, die
Attraktivität ihrer Portfolio-Unternehmen zu steigern

Nachdem sich der europäische Private Equity-Markt in den letzten
Jahren wieder erholt hat, erwartet die Branche nun einen Rückgang der
M&A-Transaktionen mit Beteiligung von PE-Investoren. Davon sind vor
allem finanziell instabilere Länder wie Griechenland, Italien und
Spanien betroffen. Doch auch Frankreich und die Benelux-Länder werden
diesen Rückgang spüren. Als Zielindustrien für Private
Equity-Beteiligungen gelten in erster Linie Pharma und Medizin,
Konsumgüter und Einzelhandel, sowie Logistik und Business Services.
Große Transaktionen über 250 Millionen Euro bleiben aufgrund des
volatilen Kapitalmarktumfelds und des restriktiven
Finanzierungsumfelds eher die Ausnahme. Als wichtigste Quelle für
Akquisitionen sehen PE-Gesellschaften Carve Outs bei Konzernen (76%)
sowie Mehrheitsbeteiligungen bei Familienunternehmen (69%). Doch im
Fokus der Aktivitäten der PE-Investoren steht in diesem Jahr aktives
Portfoliomanagement. So halten 94 Prozent der Befragten die
Weiterentwicklung ihrer Portfolio-Unternehmen für wesentlich. Denn
nur so können sie dem Auseinanderdriften der Bewertungen zwischen




Angebot und Nachfrage auf dem M&A-Markt entgegenwirken. Das sind die
wichtigsten Ergebnisse der Studie "European Private Equity Outlook
2012" von Roland Berger Strategy Consultants.

"Nach einer Belebung des Private Equity-Marktes in den letzten
beiden Jahren verliert der europäische Markt langsam an Dynamik",
sagt Gerd Sievers, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
"Das liegt vor allem an den unsicheren Konjunkturaussichten vieler
Länder sowie an schwierigen Refinanzierungsbedingungen."

Rückgang der M&A-Transaktionen mit PE-Beteiligung Ganze 73 Prozent
der Umfrageteilnehmer erwarten 2012 einen Rückgang bzw. eine
Stagnation der M&A-Transaktionen mit Private Equity-Beteiligung. Vor
allem im Mittelmeerraum wird der Markt deutlich schrumpfen: In
Ländern wie Griechenland (-10%), der Iberischen Halbinsel und Italien
(-7%) werden sich PE-Investoren weniger an Firmenübernahmen
beteiligen. "Die instabile Wirtschaftslage dieser Länder schreckt
Investoren ab", erläutert Sievers.

Doch auch in Frankreich und den Benelux-Staaten erwarten Experten
einen Rückgang des PE-Marktes um 7 Prozent, in der DACH-Region um 3
Prozent. Auch Großbritannien, einer der wichtigsten Märkte für
PE-Investoren, wird einen leicht negativen Trend erleben (-2%). Im
Gegentrend liegen die CEE-Region und Skandinavien (+1%) und vor allem
Polen (+4%). Dabei sollen die meisten M&A-Transaktionen in den
Bereichen Pharma und Medizin (56%), Konsumgüter und Einzelhandel
(51%) sowie Logistik und Business Services (37%) stattfinden.

Fokus auf Transaktionen mittlerer Größe

Die Anzahl der M&A-Transaktionen wird 2012 stark von der
allgemeinen konjunkturellen Entwicklung abhängen. Diese Meinung teilt
ein Drittel der Befragten. Dabei erwarten die meisten Private
Equity-Gesellschaften eine weitere Verschlechterung der
Konjunkturaussichten. Entsprechend werden M&A-Transaktionen in diesem
Jahr eher im Mid-Cap-Bereich stattfinden. So rechnen 94 Prozent der
PE-Gesellschaften damit, dass die meisten Ãœbernahmen ein
Transaktionsvolumen von weniger als 250 Millionen Euro haben werden.
60 Prozent gehen eher von Transaktionen mit einem Unternehmenswert
von weniger als 100 Millionen Euro aus.

"Große M&A-Transaktionen über 500 Millionen Euro dürften die
Ausnahme bleiben", so Sievers. "Denn nicht nur der schwierige Zugang
zur Akquisitionsfinanzierung belastet die Branche; auch bei
Rekapitalisierungen sind Banken immer noch sehr zurückhaltend." Zudem
erwarten knapp zwei Drittel der Befragten, dass sich der Wettbewerb
für die Eigenkapitalbeschaffung im Fundraising weiter verschärfen
wird.

Als Quelle für neue Akquisitionen sehen PE-Investoren vor allem
Carve Outs von Großunternehmen (76%) sowie Mehrheitsbeteiligungen bei
familiengeführten Unternehmen (69%). Lediglich die Hälfte der
Befragten erwartet Transaktionen aus Secondary Buy-Outs; 48 Prozent
gehen von Transaktionen aus dem Bereich insolventer bzw. schlecht
aufgestellter Unternehmen aus.

Weiterentwicklung der Portfolio-Unternehmen als Priorität

Doch Neuinvestitionen werden in den kommenden Monaten nur eine
marginale Rolle für die PE-Branche spielen. Vielmehr wollen sich 40
Prozent der Investoren auf die Weiterentwicklung bestehender
Beteiligungen fokussieren. Denn über die Hälfte der Befragten
erkennt, dass PE-Gesellschaften ihr Geschäftsmodell an das
Marktumfeld anpassen sollten. "Investoren sind vor allem mit dem
Problem konfrontiert, dass die Unternehmensbewertungen bei Angebot
und Nachfrage auseinanderdriften", erklärt Roland Berger-Partner Gerd
Sievers. "Um bessere Preise beim Verkauf ihrer Portfolio-Unternehmen
zu erzielen, müssen PE-Gesellschaften diese Firmen daher zunächst
attraktiver gestalten. Das aktive Management der
Portfolio-Unternehmen wird immer wichtiger."

So halten 94 Prozent der europäischen Umfrageteilnehmer es für
notwendig, sich auf ein aktives Portfolio-Management zu fokussieren.
Dabei planen 54 Prozent der PE-Investoren, strategische Maßnahmen in
den Unternehmen zu implementieren; 34 Prozent setzen auf laufende
operative Maßnahmen wie Kostensenkungen oder Outsourcing-Modelle, um
die Profitabilität der Firmen zu steigern. "Passives Management als
'Controller der Portfolio-Unternehmen' reicht nicht mehr aus, um die
operative Performance zu verbessern", fasst Sievers zusammen.

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Datum: 28.02.2012 - 12:30 Uhr
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