(ots) - Erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen im
Zusammenhang mit der Energiewende sieht der Präsident des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbands (DSVG), Heinrich Haasis. Nach
Schätzungen der Sparkassen sind allein bis 2020 für alternative
Energien, Netzinfrastrukturen und -übernahmen sowie energetische
Sanierungen Investitionen von über 300 Mrd. Euro erforderlich. Die
Sparkassen stünden bereit, die Energiewende vor Ort aus Kreditmitteln
zu finanzieren sowie hierfür Kapital von Bürgerinnen und Bürgern über
Bürgerbeteiligungsmodelle zu mobilisieren, sagte Haasis beim heutigen
12. Sparkassen-Forum Deutscher Mittelstand in Berlin.
Haasis rief zugleich Unternehmen und Privathaushalte auf, stärker
in Energieeffizienz in investieren. "Die Ziele zur 10%igen
Stromeinsparung bis 2020 und zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer
Energie auf 80 % bis 2050 sind nur mit mehr Anstrengungen beim
Energiesparen möglich. Die günstigste Energie ist immer noch die, die
nicht verbraucht wird", sagte Haasis. 2011 seien allerdings nur knapp
halb so viele Wohneinheiten energetisch saniert worden wie 2010.
Haasis appellierte deshalb an die Politik, durch Freigabe und
Optimierung von Förderprogrammen für Gebäudesanierungen ein klares
Signal zum Energiesparen zu geben. Die Sparkassen stünden als
wichtigster Partner der KfW und anderer Förderinstitute bereit, die
entsprechenden Programme in realistische Finanzierungen für
Unternehmen und Privathaushalte einzubeziehen.
Haasis regte zugleich an, nicht nur in Großtechnologien und die
Erweiterung zentraler Netze zu investieren, sondern die
Energiepolitik der Zukunft stärker auf dezentrale Strukturen
aufzubauen. "Am besten wäre es, wir könnten die Energie möglichst oft
dort produzieren, wo sie verbraucht wird." Dazu würden zur
dezentralen Einspeisung geeignete Netzinfrastrukturen und eine
Rekommunalisierung der Energieversorgung benötigt. Dies sei auch eine
Chance, den Bürgern politisch und finanziell eine stärkere
Beteiligung anzubieten.
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