Vom 6. bis 8. März präsentiert die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH auf der ATC Global am Stand H208 erstmals den „Mode S Interrogator Code Conflict Alerter“ (MICCA), mit dem Mode-S-Zielerfassungsprobleme in Echtzeit erkannt und dargestellt werden können. Damit erfüllt „MICCA“ die Anforderungen der Europäischen Kommission für die Identifizierung von Abfragecodekonflikten aus Artikel 7, Verordnung 262/2009. Außerdem stellt die DFS Eigenentwicklungen wie das Wetterdatendarstellungssystem „METFROG“ und die DFS-Trainingssimulatoren mit neuen Funktionen vor.
(firmenpresse) - Die DFS-Anwendung „MICCA“ erkennt sowohl falsche als auch verspätete und fehlende Mode-S-Zielerfassungen, wie sie beispielsweise bei Abfragecodekonflikten auftreten. Diese entstehen, sobald zwei Mode-S-Sensoren mit überlappendem Abdeckungsbereich für die Datenabfrage denselben Abfragecode verwenden. So werden Luftfahrzeuge möglicherweise von mindestens einem der Mode-S-Systeme im Überlappungsbereich nicht erkannt.
Zur Identifizierung von Zielerfassungsproblemen verarbeitet die Anwendung kontinuierlich die Live-Radardaten von bis zu 32 Mode-S-Radarstationen. „MICCA“ analysiert zum einen die Position, an der ein Flugzeug zum ersten Mal von einer Mode-S-Radaranlage erfasst wird. Ein Zielerfassungsproblem liegt dann vor, wenn das Radar ein Flugzeug verspätet registriert, also das Radarziel nicht direkt beim Eintritt in das entsprechende Abdeckungsgebiet erscheint. Zum anderen überprüft die Anwendung, ob in dem überlappenden Abdeckungsbereich mehrerer Sensoren Luftfahrzeuge von einer der Radaranlagen nicht erfasst werden. Übertritt die Zahl der Zielerfassungsprobleme eines Sensors innerhalb eines festgelegten Zeitfensters einen vorab definierten Schwellwert, generiert „MICCA“ sowohl optische als auch akustische Warnsignale.
Mit der für „MICCA“ verwendeten Grafiksoftware „Gnuplot“ lassen sich Zielerfassungsprobleme in Echtzeit graphisch darstellen. Es ist beispielsweise möglich, die Zahl der Zielerfassungsprobleme für jeden Sensor auf einer Zeitachse anzuzeigen. Darüber hinaus ist abbildbar, wo genau verspätete oder fehlende Zielerfassungen der verschiedenen Radaranlagen aufgetreten sind. So hat die Systemüberwachung die Zahl der Ereignisse für alle Mode-S-Anlagen gleichzeitig im Blick und kann betroffene Sensoren schnell identifizieren, die Zielerfassungsprobleme analysieren und Gegenmaßnahmen einleiten.
Die DFS präsentiert am Stand zudem eigene Lösungen mit neuen Funktionen. Das Wetterdatendarstellungssystem „METFROG“ kann sowohl die aktuelle und zukünftige als auch die vergangene Wettersituationen zusammen mit Informationen wie beispielsweise Sektorgrenzen passend für den jeweiligen Lotsenarbeitsplatz abbilden. Die Darstellung der gespeicherten Wetterdaten unterstützt unter anderem die Analyse von meteorologischen Bedingungen im Rahmen von Vorfallsuntersuchungen.
An den DFS-Trainingssimulatoren für Strecken-, Anflug- und Towerkontrolle sind Übungen nun mobil über ein Tablet steuerbar. So kann der Trainingsleiter den Lotsen während den Übungen direkt über die Schulter schauen und individuell in das Übungsszenario eingreifen.
Am DFS-Stand ist zudem das zusammen mit Skysoft-ATM und SITA entwickelte ATM-System „SkyManager“ sowie das satellitengestützte Tracking-System „spidertracks“ zu sehen, für das die DFS nun offiziell den Vertrieb in Europa leitet.
Interessierte Besucher können außerdem mehr über das satellitengestützte Präzisionsanflugsystem GBAS (Ground Based Augmentation System) erfahren, welches in diesem Monat die deutsche Musterzulassung als primäres Landesystem vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) erhalten hat. Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH betreibt GBAS als erste Flugsicherung der Welt am Flughafen Bremen für CAT I Präzisionsanflüge für den regulären Liniendienst der Fluggesellschaften.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 6.000 Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr rund drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 16 internationalen Flughäfen. Die DFS erbringt weltweit Beratungs- und Trainingsleistungen und entwickelt und vertreibt Flugsicherungssysteme. Auch flugrelevante Daten, Luftfahrtpublikationen und Flugberatung gehören zum Angebot. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center, Tower, Aeronautical Solutions und Aeronautical Information Management.
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