(ots) - Anlässlich der Ergebnisse einer Studie des
Deutschen Jugendinstituts, in der bei zahlreichen Betreibern von
Babyklappen erhebliche Mängel festgestellt wurden, erneuert das
internationale Kinderhilfswerk terre des hommes seine Forderung, den
Betrieb von Babyklappen zu untersagen und den Empfehlungen zu folgen,
die der Deutsche Ethikrat in seiner Stellungnahme "Zum Problem der
anonymen Kindesabgabe" bereits vor mehr als zwei Jahren vorgelegt
hat.
"Wir appellieren an den Gesetzgeber, die Vorschläge des Deutschen
Ethikrates vom November 2009 endlich ernst zu nehmen", erklärte Dr.
Bernd Wacker, Adoptionsexperte von terre des hommes. Das bedeute,
Babyklappen sofort zu schließen, die Werbung mit Angeboten zu
Möglichkeiten zur anonymen Geburt zu untersagen und, wie vom Ethikrat
vorgeschlagen, ein Gesetz zur "vertrauliche Kindesabgabe mit
vorübergehend anonymer Meldung" auf den Weg zu bringen. Demgemäß
können Frauen, die ihr Neugeborenes nicht selbst aufziehen wollen
oder können, sich für ein Jahr in die Obhut einer staatlich
kontrollierten Beratungsstelle begeben, die ihnen in allen Fragen und
Nöten beisteht und ihnen hilft, zu einer abgewogenen Klärung ihrer
Situation zu finden. Spätestens nach einem Jahr dann muss sich die
Frau entscheiden, ob sie ihr Kind bei sich behalten oder zur Adoption
freigeben will. "Erst damit", so Wacker, "ist den Interessen beider
Seiten - der der Mütter an Beratung, Hilfe und Schutz sowie denen des
Kindes an der Wahrung des Rechtes auf Kenntnis seiner Abstammung -
Genüge getan und darüber hinaus den Anforderungen des deutschen wie
des internationalen Kinderschutzes Rechnung getragen."
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