(ots) -
Je höher der Gestaltungsspielraum der Mitgliedsstaaten bei der
Umsetzung von EU-Richtlinien ist, desto mehr unterscheiden sich von
Land zu Land die administrativen Kosten, die Unternehmen schultern
müssen. Das zeigt eine aktuelle Befragung von Betrieben in
Deutschland, Frankreich und Spanien durch die Institut der deutschen
Wirtschaft Köln Consult im Auftrag der vbw - Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft e.V.
So gilt beispielsweise für alle Unternehmen mit mindestens einem
Angestellten die EU-Gleichstellungsrichtlinie. Für die Firmen in
Deutschland sind damit Bürokratiekosten in Höhe von gut 2 Milliarden
Euro im Jahr verbunden. In Spanien sind es 2,5 Milliarden Euro -
obwohl die Richtlinie dort aufgrund der Größe der Wirtschaft deutlich
weniger Unternehmen betrifft. Madrid aber hat die EU-Vorgaben am
strengsten umgesetzt. Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern müssen zum
Beispiel Gleichstellungspläne ausarbeiten.
Im Gegensatz dazu hatten die EU-Staaten bei der
Emissionshandelsrichtlinie wenig Spielraum. Dass in Deutschland mit
fast 57 Millionen Euro jährlich die meisten administrativen Kosten
anfallen, liegt einzig daran, dass in der Bundesrepublik viele
emissionshandelspflichtige Industrieanlagen zu Hause sind.
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (Hrsg.):
Bürokratiekosten durch EU-Vorschriften. Download unter:
www.iwconsult.de
Pressekontakt:
Ansprechpartnerin im IW: Lena Calahorrano, Telefon: 0221 4981-725