(ots) - Erwerbstätige Frauen in Deutschland arbeiten im
Vergleich zu Frauen in anderen EU-Ländern überdurchschnittlich
häufig in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in
Wiesbaden anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März
mitteilt, waren 2010 in Deutschland insgesamt 69,6 % der 20- bis
64-jährigen Frauen erwerbstätig. 45,6 % davon arbeiteten in Teilzeit,
54,4 % in Vollzeit. Im EU-Durchschnitt war die Teilzeitquote mit 30,8
% deutlich niedriger.
Nur in den Niederlanden war mit einer Quote von 74,7 % die
Teilzeitarbeit unter Frauen noch mehr verbreitet als in Deutschland.
Sehr selten ist die verkürzte Wochenarbeitszeit hingegen in den
östlichen EU-Ländern. Die geringsten Teilzeitquoten unter
erwerbstätigen Frauen wiesen Bulgarien (2,4 %) und die Slowakei (5,1
%) auf.
Als Hauptgrund für ihre Teilzeittätigkeit nannte jede zweite Frau
(51,3 %) in Deutschland die Betreuung von Kindern beziehungsweise
Pflegebedürftigen oder andere familiäre und persönliche
Verpflichtungen. 18,9 % arbeiteten verkürzt, weil sie keinen
ganztägigen Arbeitsplatz finden konnten. Auch in den Niederlanden war
die Familie der wichtigste Grund für Teilzeitarbeit. Der Anteil der
Frauen, die "unfreiwillig" Teilzeit arbeiteten, weil sie keine
Vollzeitstelle finden konnten, lag mit 5,5 % aber deutlich niedriger
als in Deutschland.
Datengrundlage für den EU-weiten Vergleich ist die
Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union. Weitere amtliche
EU-Statistiken stehen in der Eurostat Datenbank unter
ec.europa.eu/eurostat zur Verfügung: Daten zu Vollzeit- und
Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht, Alter und Bildungsstand
(Tabellencode lfsa_epgaed), Erwerbstätigenquote nach Geschlecht,
Alter und Staatsangehörigkeit (Tabellencode lfsa_ergan) und Anteil
von Teilzeitbeschäftigung an der gesamten Beschäftigung (Tabellencode
lfsa_eppga). Außerdem finden sich detaillierte Angaben zum Hauptgrund
für eine Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht und Alter
(Tabellencode lfsa_epgar). Durch Eingabe dieser Tabellencodes im
Suchfenster der Eurostat Datenbank ist ein Direktzugang zur
Datenquelle möglich.
Detaillierte Ergebnisse für Deutschland und die Bundesländer
stehen unter www.destatis.de --> Themenbereich Arbeitsmarkt -->
Aktuelle Meldung zur Verfügung.
Zwei zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte geben:
Andreas Grau,
Telefon: (0611) 75-2124,
www.destatis.de/kontakt
Johanna Mischke (EDS Europäischer Datenservice),
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Statistisches Bundesamt
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