(ots) - Kalter Kaffee in neuer Namenstasse
Die Veranstalter der "B-Parade" wollen das einst größte
Musikspektakel Europas zurück in die Hauptstadt holen. Dabei wollen
sie aber keine Neuauflage der Love-Parade sein. Alles soll ganz neu,
ganz anders werden. Nur wie kann etwas anders sein, wenn im Grunde
doch alles gleich bleibt? Derselbe Veranstaltungsort, dieselbe
Paradenidee. Es riecht nach kaltem, abgestandenem Kaffee, der in
einer neuen Namenstasse aufgegossen wird.
Als neuer Name für eine derartige Veranstaltung klingt "B-Parade"
frisch und unverbraucht. Kein bitterer Beigeschmack, keine Bilder
einer Massenpanik, die mit dem Namen mitschwingen. "Die Love-Parade
ist tot, es lebe die B-Parade!", möchte da manch Techno-Jünger
voreilig rufen. Doch der neue Name und das angeblich so innovative
Konzept wirken längst nicht mehr so frisch, wenn sich letztendlich
doch nichts Nennenswertes ändert.
Ganz in altbewährter Love-Parade-Manier sollen wieder
Hunderttausende Fans elektronischer Musik rund um die Berliner
Siegessäule feiern. Ganz wie in den guten, alten Love-Parade-Zeiten,
nur eben auf der B-Parade. Das Bild wirkt altbekannt und vertraut.
Neu und innovativ geht anders. Der B-Parade fehlen die klaren
Alleinstellungsmerkmale. Bevor diese nicht deutlich erkennbar sind,
bleibt die B-Parade ein schaler, bitterer Aufguss der nach der
Katastrophe von Duisburg totgesagten Love-Parade.
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