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Rohstoffversorgung wird zur Standortfrage / Deutsche Holzwirtschaft verzeichnet Umsatzplus / Hohe Holzpreise in Deutschland drücken jedoch Ertrag

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(ots) -

Die deutsche Holzindustrie verzeichnete für das vergangene Jahr
eine Steigerung des Branchenumsatzes von 7,8 Prozent auf 32,8 Mrd.
Euro (gegenüber 30,4 Mrd. Euro in 2010). "Von einem
zufriedenstellenden Ergebnis kann für die Rohholzverarbeiter
allerdings keine Rede sein", kommentiert Dr. Denny Ohnesorge,
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR), die
Umsatzsteigerungen. Sie täuschten darüber hinweg, dass die Branche
mit hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie einer insgesamt
mangelnden Planbarkeit der Holzversorgung zu kämpfen habe. Besonders
betroffen: die Industriezweige mit hohem Energiekostenanteil in der
Bruttowertschöpfung. Vor allem Zellstoff- und Papierhersteller, aber
auch Säge- und Holzwerkstoffbetriebe müssten bereits bei
vergleichsweise geringen Energiekostensteigerungen mit erheblichen
Profitabilitätseinbußen rechnen. Laut Ohnesorge können diese
Mehrkosten aufgrund des internationalen Wettbewerbsdrucks nicht oder
nur teilweise auf die Produktpreise abgewälzt werden. Der Kostendruck
zwang in den letzten Jahren bereits mehrere Unternehmen zum Abbau von
Produktionskapazitäten und sogar zu Standortschließungen in
Deutschland, so der Branchenverband.

Vom Holzexporteur zum Holzimporteur

Die unzureichende und zunehmend unkalkulierbare Versorgung mit
Nadelholz ist aus Sicht der AGR für international agierende
Unternehmen in der Holzbranche ein klarer Standortnachteil.
Marktzahlen zeigen: Der Holzpreis ist in Deutschland so hoch, wie in
keinem anderen europäischen Land. So stieg der Preis für einen
Kubikmeter Nadelindustrieholz in den letzten fünf Jahren um mehr als
80 Prozent. Nach letzten Meldungen des Branchenblatts Holzjournal
überstieg die Nachfrage nach dem nachwachsenden Rohstoff im Jahr 2011
deutlich das Angebot. Die deutschen Rohholzverbraucher bezogen




zwischen Januar und November des vergangenen Jahres etwa 6,1
Millionen Kubikmeter Nadelrundholz aus dem Ausland. Nur 2,2 Millionen
Kubikmeter wurden dagegen exportiert. 2011 war Deutschland damit zum
dritten Mal in Folge Nettoimporteur von Nadelrundholz.
Dabei gehört Deutschland zu den waldreichsten Ländern in Europa. Das
Problem erklärt Ohnesorge mit zunehmenden Restriktionen in der
Waldbewirtschaftung sowie der sich allmählich ändernden
Baumartenzusammensetzung unserer Wälder: "Liegt der Anteil der
älteren Nadelbäume noch bei 62 Prozent, so finden sich in den
jüngeren Waldbeständen nur noch 29, in manchen Regionen sogar nur
noch zehn Prozent Nadelbäume." Gefördert durch die Bundesregierung
würden darüber hinaus mittlerweile bis zu 35 Prozent des Waldholzes
in privaten Holzheizungen oder industriellen Kraftwerksanlagen
verschwinden. Ohnesorge: "Setzt sich dieser Trend fort, steht den
kommenden Generationen nicht mehr genügend Rohstoff für die
Herstellung von Holzprodukten aus heimischen Wäldern zur Verfügung."
Nach Auffassung der AGR müsse die Politik mit konkreten Maßnahmen auf
diese Entwicklungen reagieren, um einem Abbau von
Verarbeitungskapazitäten in der Holzindustrie und dem weiteren
Verlust von Arbeitsplätzen vorzubeugen.

Informationen über die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.
V. finden Sie unter www.rohholzverbraucher.de.



Pressekontakt:
Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V.
Dr. Denny Ohnesorge
Reinhardtstraße 18
10117 Berlin
Telefon: 030720204388-5
E-Mail: info(at)rohholzverbraucher.de


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Datum: 08.03.2012 - 11:10 Uhr
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