(ots) - Unternehmen und Politik investieren zu wenig in
Qualifizierung und das Ausschöpfen brachliegender Talente. Zu diesem
Ergebnis kamen Arbeitsmarktexperten bei einer Podiumsdiskussion am
Dienstag in Berlin. Die Veranstaltung fand in Verbindung mit der
offiziellen Eröffnung der Hauptstadtrepräsentanz der ManpowerGroup
statt. Der Personaldienstleister hatte Vertreter von Politik und
Wirtschaft eingeladen zu diskutieren, wie Unternehmen und Regierungen
auf die aktuellen Trends in der Arbeitswelt reagieren sollten.
Die Veranstaltung stand unter der Ãœberschrift "Human Age - Ist
Deutschland bereit für den Fachkräftemangel?". Christoph von
Knobelsdorff, Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und
Forschung des Landes Berlin, wies in seinem Grußwort an die 100 Gäste
im Berliner Atrium darauf hin, die Debatte um Fachkräfte nicht an den
Facharbeitern vorbei zu führen. "Wir konzentrieren uns zu stark auf
Akademiker. Dabei hat sich die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer
beruflich qualifiziert und eben nicht an einer Universität oder
Fachhochschule", unterstrich von Knobelsdorff. Gleichzeitig hieß er
Marcel Pelzer, den Leiter der neuen ManpowerGroup-Repräsentanz, im
Namen des Berliner Senats willkommen. Beide signalisierten einen
engen Dialog bei den anstehenden Herausforderungen.
Vera Calasan, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup
Deutschland, betonte die enormen Herausforderungen des angebrochenen
Human Age. "Wir erleben einen Ãœbergang vom Kapitalismus zum
Talentismus: Das Wissen der Arbeitnehmer wird zur wichtigsten
Ressource von Unternehmen. Um die Fachkräftelücke in Deutschland und
Europa zu schließen, wird es künftig eine zentrale Aufgabe sein, das
vorhandene Potenzial der Arbeitnehmer konsequenter zu nutzen und zu
entwickeln", so Calasan.
Dr. Anke Raloff appellierte als Vertreterin des
Bundeswirtschaftsministeriums an die Unternehmen in Deutschland, mehr
Flexibilität bei der Einstellungspolitik zu zeigen: "Arbeitgeber sind
hierzulande häufig noch zu sehr in Rollenmustern verhaftet und
fixieren sich zu stark auf Lebensläufe", stellte die
Arbeitsmarktexpertin heraus. Hans Leentjes, Executive Vice President
der ManpowerGroup und President Northern Europe, sieht zudem
Nachholbedarf beim grenzüberschreitenden Personalmanagement sowie bei
der Qualifizierung älterer Arbeitnehmer. "In Schweden werden 60
Prozent der 50- bis 60-Jährigen im Job weiterqualifiziert - in
Deutschland dagegen nur 30 Prozent", sagte Leentjes. Zusammen mit
Beate Müller, Personalleiterin des Berliner Mittelständlers Stadler
Pankow, plädierte er dafür, mehr in Lifelong-Learning-Konzepte zu
investieren.
Dr. Lutz Pscherer, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des
Energieunternehmens 50 Hertz Transmission, verwies ebenfalls auf das
Potenzial der erfahrenen Generation: "Arbeitgeber suchen häufig immer
noch 25-Jährige mit 30 Jahren Berufserfahrung." Atillio Berni,
Geschäftsführer von Experis, innerhalb der ManpowerGroup auf
Personallösungen für IT-, Engineering- und Finance-Berufe
spezialisiert, sieht für deutsche Arbeitgeber zudem eine große Chance
darin, Sprachbarrieren abzubauen, um die Attraktivität für
ausländische Fachkräfte zu steigern.
Bezogen auf die ungelöste Aufgabe, mehr Frauen in
Spitzenpositionen zu bringen, verwies Brigitte Pothmer, Sprecherin
für Arbeitsmarktpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen,
darauf, dass Deutschland die am besten ausgebildete Frauengeneration
in seiner Geschichte hat. "Dennoch sind zu wenige beruflich tätig",
so die Abgeordnete. Vera Calasan, Vorsitzende der Geschäftsführung
der ManpowerGroup Deutschland, unterstrich, dass 75 Prozent der
männlichen Uni-Abgänger beruflich tätig sind, aber nur 50 Prozent der
Akademikerinnen. Um das zu ändern, rief sie zu einer Impulsdiskussion
auf. Dabei soll es auch darum gehen, welchen Beitrag
Personaldienstleister wie die ManpowerGroup heute leisten und künftig
leisten können.
Fotos von der Eröffnungsfeier erhalten Sie über folgenden Link:
http://www.manpower.de/index.php?id=695
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Ãœber die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist der versierteste Personalberater
Deutschlands. Drei Joint Ventures mit Branchenführern und die auf
MINT-Berufe spezialisierte Gesellschaft Experis machen den Konzern
zum Vorreiter in der Branchen- und Fachspezialisierung.
In Deutschland beschäftigt das Unternehmen an rund 200
Niederlassungen mehr als 22.000 Mitarbeiter, die überwiegend in
Kundenunternehmen tätig sind. Weltweit ist die ManpowerGroup mit
einer Präsenz in 80 Ländern führender Anbieter innovativer
Human-Resources-Lösungen. Mehr Informationen zur ManpowerGroup
erhalten Sie unter www.manpower.de oder www.manpowergroup.com.
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