(ots) - Bonn/Tokio, 9. März 2012. Anlässlich des Jahrestages
der Dreifachkatastrophe in Japan am 11. März erinnert Heribert
Scharrenbroich, Präsident von CARE Deutschland-Luxemburg, an die
besondere Verantwortung von Hilfsorganisationen, nach derartigen
Großkatastrophen auch in einer Industrienation Unterstützung zu
leisten. Bei einem parlamentarischen Frühstück in Berlin, das von dem
Bündnis "Aktion Deutschland hilft" organisiert wurde, betonte
Scharrenbroich gestern: "Keine Regierung könnte bei einer solchen
Großkatastrophe sofort allen Menschen adäquat helfen. Wir erhielten
ein Hilfsgesuch unserer Kollegen von CARE Japan, die sich entschieden
hatten, im eigenen Land aktiv zu werden. Damit war für uns klar: Wir
helfen."
Humanitäre Organisationen, die jahrzehntelange Erfahrung mit
Katastrophen haben, seien in einer solchen Situation in der Pflicht,
ihr Können und ihre Ressourcen anzubieten, so CARE-Präsident
Scharrenbroich. "Menschliches Leid macht keinen Unterschied zwischen
arm und reich, zwischen den so genannten 'entwickelten' und
Entwicklungsländern."
Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9,0 auf der
Richterskala die Nordostküste vor Honshu und führte zu verheerenden
Tsunami-Wellen, die schwere Verwüstungen anrichteten: 15.852 Menschen
starben, 3.469 werden noch heute vermisst und 128.704 Gebäude wurden
vollständig zerstört. 451 Quadratkilometer wurden vom Tsunami
überflutet, eine größere Fläche als das Bundesland Bremen. Innerhalb
der ersten Woche nach der Katastrophe erreichten CARE-Lastwagen mit
Hilfsgütern das Katastrophengebiet, kurz darauf begann ein
Lebensmittelprogramm für die Evakuierungszentren. Neben der
Verteilung von Nahrung und Hilfsgütern konzentrierten sich die
CARE-Teams auch auf psychosoziale Unterstützung: Gemeindefeste,
Nachbarschafts-Cafés und lokale Märkte helfen dabei, die zerstörten
sozialen Strukturen wieder aufzubauen. Denn das Erdbeben hat Familien
und Nachbarschaften auseinandergerissen. Bis heute hat CARE knapp
38.000 Menschen erreicht.
Wichtig sei auch die Unterstützung der lokalen Behörden, berichtet
CARE-Nothilfereferent Axel Rottländer, der kurz nach dem Erdbeben vor
Ort war. "Die Erfahrung zeigt uns, dass gute Katastrophenhilfe auf
lokaler Ebene ansetzen muss. CARE hat Lücken gefüllt, die in der
Iwate-Präfektur von staatlicher Seite zunächst nicht übernommen
werden konnten." Die Hilfsmaßnahmen seien dann in enger Abstimmung
und Kooperation mit den lokalen Behörden umgesetzt worden. In
Deutschland hat CARE große Unterstützung für die Japan-Hilfe erfahren
und rund 1,1 Millionen Euro an Spenden erhalten. Besonders Schulen,
Vereine und Unternehmen zeigten mit unzähligen Aktionen ihre
Solidarität mit dem asiatischen Land.
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Mitarbeiter Axel Rottländer war kurz
nach dem Erdbeben und im vergangenen November vor Ort im Einsatz und
steht ebenso wie CARE-Präsident Heribert Scharrenbroich für
Interviews zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der
Pressestelle.
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CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
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