(ots) - Vor der am 12. März 2012 beginnenden zweiten
Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten
des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat Frank Stöhr, 1.
Vorsitzender der dbb tarifunion, von der Arbeitgeberseite ein
verhandlungsfähiges Angebot gefordert. Das Verhalten von
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und den kommunalen
Arbeitgebern, die beim ersten Treffen Anfang März ein solches Angebot
verweigert hatten, sei eine Provokation gewesen.
"Die Beschäftigten können es sich nicht bieten lassen, wenn die
Arbeitgeber als Vorbedingungen für jegliche Verhandlungen verlangen,
dass wir erst einmal von unserer Forderung abrücken", so Stöhr. Die
dbb tarifunion verlangt für die zwei Millionen Beschäftigten
Lohnerhöhungen von 6,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro pro Monat.
Auszubildende sollen mindestens 100 Euro mehr erhalten. "Wer
Krankenschwestern gerade einmal 2.100 Euro im Monat bietet, darf sich
nicht wundern, wenn kaum noch junge Leute für diese Arbeit zu
gewinnen sind."
Für die Kritik an der Forderung, insbesondere der kommunalen
Arbeitgeber, hat Stöhr kein Verständnis. Diese hatten die Warnstreiks
der Beschäftigten in Folge des ausbleibenden Angebots als
"Stimmungsmache" bezeichnet und auf die angespannte Situation der
öffentlichen Haushalte verwiesen. Stöhr dazu: "Wer als Politiker
wirklich meint, die Staatseinnahmen reichten nicht mehr, um
Krankenhäuser und Kindergärten zu betreiben, der soll es bitte offen
sagen."
Hintergrund:
Am 1. März 2012 haben die Verhandlungen für mehr als zwei
Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes in Potsdam
begonnen. Der dbb fordert eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte
um 6,5 Prozent, jedoch mindestens 200 Euro mehr für die
Beschäftigten. Auszubildende sollen übernommen und ihre Vergütung um
100 Euro angehoben werden. Weitere Informationen im Internet unter
www.dbb.de.
Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
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