(ots) - Es kam, wie immer und aus verständlichen Gründen,
überraschend. Ein Truppenbesuch in Afghanistan ist riskant. Doppelt
riskant nach der Eskalation durch die Koranverbrennung und den
Amoklauf des US-Soldaten.
Die Bundeskanzlerin hat sich davon nicht abschrecken lassen, ihre
Visite wegen der brodelnden Lage nicht verschoben. Das ist mutig.
Trotz aller Sicherheitsschilde um Angela Merkel herum. Ein Restrisiko
bleibt immer.
Auch sie reist auf eigene Gefahr. Weil sie ein Zeichen setzen
muss. Angela Merkel dankt der Truppe. Gibt ihr politische
Rückendeckung. Eine notwendige und eine wichtige Geste. Denn unsere
Soldaten riskieren täglich, nur sechs Flugstunden vom friedlichen
Deutschland entfernt, ihr Leben. In einem Land, in dem Frieden und
Demokratie noch lange nicht Alltag sein werden. Ein fernes -
vielleicht unerreichbares - Ziel. Die Bundeskanzlerin muss immer
wieder am Hindukusch Stellung beziehen und motivieren. Das gehört zur
Strategie. Ob die insgesamt aufgeht? Jede Prognose dazu wäre so
unsicher wie die Lage in Afghanistan.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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