(ots) - Die Mehrheit der Behörden in Deutschland plant,
eine Anwendung für den neuen Personalausweis mit Nutzung der
Online-Ausweisfunktion zu entwickeln. Jede fünfte Behörde rechnet
innerhalb der nächsten zwölf Monate mit der Umsetzung. Weitere 41
Prozent wollen eine Anwendung anbieten, haben aber noch keinen festen
Zeitplan definiert. Das ist ein Ergebnis der Studie "E-Government mit
dem neuen Personalausweis" von Steria Mummert Consulting, die im
Auftrag des Bundesministeriums des Innern erstellt wurde.
Für den praktischen Einsatz der Online-Ausweisfunktion des neuen
Personalausweises sehen rund 90 Prozent der Entscheider großes
Potenzial für die Antragsstellung und Antragsverfolgung sowie bei
Registerauskünften. Die große Mehrheit befürwortet zudem Anwendungen
für ein persönliches Bürgerkonto (83 Prozent) sowie den Einsatz an
Selbstbedienungs-Terminals (74 Prozent). Nur rund jede zweite Behörde
hält dagegen den Nutzen als sichere Datenablage, etwa in Form eines
Bürgersafe für besonders geeignet.
Als wichtigste Herausforderungen für die Umsetzung eigener
Anwendungen werden Finanzierungsfragen (89 Prozent) sowie die
Umstellung der Verwaltungsprozesse (83 Prozent) und Identifizierung
geeigneter Verwaltungsverfahren (77 Prozent) genannt. "Ist die
Entscheidung für die Umsetzung einer Anwendung erst einmal getroffen,
wird die Anpassung der Fachverfahren von 82 Prozent der Entscheider
als primäre Aufgabenstellung gesehen", sagt Christian Mohser, Experte
bei Steria Mummert Consulting für die Entwicklung neuer Anwendungen
mit den Personalausweis. "Dabei würden die Entscheider gerne von den
Erfahrungen anderer Anbieter profitieren. Knapp 90 Prozent wünschen
sich zu diesem Zweck einen Erfahrungsaustausch mit anderen Betreibern
sowie mehr Informationen über bereits bestehende oder geplante
Projekte."
Darüber hinaus wird ein gemeinsames Vorgehen als hilfreicher
Lösungsansatz gesehen. So bewerten 81 Prozent der Befragten eine
verwaltungsübergreifende Umsetzung von Anwendungen, beispielsweise in
Form von Verbundprojekten, als hilfreich.
Hintergrundinformationen
Für die Studie "E-Government mit dem neuen Personalausweis" wurden im
November und Dezember 2011 von Forsa 100 Entscheider der öffentlichen
Verwaltung mit der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing
(CATI) befragt. Die befragten öffentlichen Verwaltungen setzen sich
zu 83 Prozent aus Städten und Gemeinden (Kommunen), zu 13 Prozent aus
Landesbehörden und zu 4 Prozent aus Bundesbehörden zusammen. Die
Befragten sind Entscheider und Fachkräfte in Kommunen bzw. Bundes-
und Landesbehörden, die unter anderem für E-Government und dabei auch
für das Thema neuer Personalausweis zuständig sind. Sie wurden in
einer Stichprobe zufällig ausgewählt. Die Ergebnisse sind damit auch
für andere Verwaltungen repräsentativ.
Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
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