(ots) - Berlin - Die Zahl der vom Aussterben bedrohten
Maui-Delfine hat ein historisches Tief erreicht. Wie die
neuseeländische Regierung am Montag bekannt gab, gibt es nur noch 55
erwachsene Exemplare dieser nur in den flachen Küstengewässern der
westlichen Nordinsel Neuseelands beheimateten Tierart. "Da diese
Daten jedoch einen jährlichen Populationsrückgang von drei Prozent
beinhalten, müssen wir davon ausgehen, dass seit der Zählung im Jahr
2010/2011 weitere Maui-Delfine ums Leben gekommen sind. Allein in den
vergangenen sechs Monaten gab es mindestens zwei Todesfälle. Das
bedeutet, es gibt weniger als 20 fortpflanzungsfähige Weibchen",
erklärte Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der
NABU International Naturschutzstiftung. Maui-Delfine sind eine
Unterart des ebenfalls gefährdeten Hector-Delfins. Seit der
Einführung sogenannter Nylon-Kiemennetze in den 70er Jahren ist ihr
Bestand um mehr als 90 Prozent gesunken.
Im Jahr 2004 belief sich die Zahl der Tiere auf 111. Während die
Regierung Neuseelands damals nur einen Teil der Delfin-Lebensräume
unter Schutz stellte, erwägt sie nun nach Ablauf einer zweimonatigen
öffentlichen Konsultation, die Schutzgebiete um einen weiteren Teil
zu erweitern. "Wir sind erleichtert, dass Neuseeland den Ernst der
Lage endlich erkannt hat und zum Handeln bereit ist. Eine
Konsultation abzuwarten verzögert die Sache jedoch unnötig und ist
dem Ernst der Lage in keiner Weise angemessen", sagte Barbara Maas,
Artenschutzexpertin der NABU International Naturschutzstiftung. NABU
International fordert die neuseeländische Regierung dazu auf, sofort
alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von Kiemen- und
Schleppnetzfischerei im Lebensraum der Maui-Delfine zu unterbinden.
Die einzige Möglichkeit ist, ungeachtet des Widerstands der
neuseeländischen Fischereiindustrie, das gesamte Verbreitungsgebiet
der Tiere konsequent unter Schutz zu stellen.
Maui-Delfine und ihre nahen Verwandten, die Hector-Delfine, sind
die kleinsten und seltensten Meeresdelfine der Welt. Die NABU
International Naturschutzstiftung arbeitet im Rahmen eines Projektes
mit Meeresbiologen und Naturschützern in Neuseeland zusammen, um ihr
Aussterben zu verhindern.
Weitere Informationen unter www.NABU-International.de
Pressekontakt:
Dr. Barbara Maas
Artenschutzexpertin NABU International
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Internationale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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