(ots) - Einblicke ins Machtgefüge
Es ist kein Wunder, dass die SPD Norbert Röttgens begrenztes
Bekenntnis zu Nordrhein-Westfalen aufspießt. Schließlich will der
CDU-Kandidat doch dem Anschein nach nur in dem eher
unwahrscheinlichen Fall komplett an den Rhein wechseln, wenn er dann
Regierungschef wäre. Interessanter sind die Stimmen aus den eigenen
Reihen, die dem Bundesumweltminister nahelegen, unter allen Umständen
zu gehen. Sie geben einen guten Einblick in das Berliner Machtgefüge
und das der Union. Dort gibt es mehr als einen, der den kühlen, oft
unterkühlten Juristen Röttgen wegen seiner großen Ambitionen nur zu
gerne auf Düsseldorfer Oppositionsbänken sähe.
Insbesondere gilt das für den christlich-konservativen Flügel der
Partei, ist Röttgen doch der grünste CDU-Politiker, der sich derzeit
finden lässt. Der "Berliner Kreis" würde demnach frohlocken, wäre
Röttgen aus dem Hauptstadtmilieu raus und als NRW-Verlierer weiter
entfernt von einer Nachfolge Angela Merkels denn je. In Düsseldorf
träfe er dann wieder dauerhaft auf Christian Lindner, vorausgesetzt,
die Liberalen schaffen es ein weiteres Mal in den Rundbau am Rhein.
Rein personell gab es übrigens schon weit schlechtere
Konstellationen, was für alle Parteien gilt: Hannelore Kraft,
Röttgen, Lindner, da kann kein Wähler über blasse Kandidaten klagen.
Auch politisch geht es um viel: Die Zeit bis zum 13. Mai und die
Verhandlungsphase danach versprechen innenpolitisch spannend zu
werden.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207