(ots) - Konferenz in Nairobi
soll Initiative zur Wiederbegrünung Afrikas starten Neue
Wiederaufforstungsmethoden auch in Dürregebieten erfolgreich. Im
Vorfeld des "Internationalen Tag des Waldes" am 21. März macht die
internationale Kinderhilfsorganisation World Vision darauf
aufmerksam, dass es durchaus möglich ist, mit neuen Methoden der
Wiederbegrünung Hungersnöte zu bekämpfen. So konnten z.B. mit der
Methode FMNR (farmer managed natural regeneration) in Niger, aber
auch in Äthiopien Regionen mit chronischen Hungerproblemen wieder
begrünt und für nachhaltige Landwirtschaft nutzbar gemacht werden. In
vorher verödeten Landstrichen, in denen Bauern in der Methode
geschult wurden, gibt es inzwischen 10 bis 20mal so viele Bäume wie
vor 20 Jahren. Auch die Getreideernte konnte in diesen Gegenden
erheblich verbessert werden. So berichteten Bauern aus dem Niger über
eine Verdoppelung ihrer Erträge. Sie konnten für ihre eigenen
Familien Vorräte für schlechte Zeiten zurück legen und hatten sogar
noch was übrig, um es zu verkaufen. Viele Regierungen und
Organisationen sehen die zunehmende Wüstenbildung als ein großes
Problem in Afrika an und befürchten, dass viel Geld nötig ist, um
diesen Prozess rückgängig zu machen. "Geld ist wichtig, aber die
Erfahrungen in Niger zeigen deutlich, dass es noch wichtiger ist, die
Menschen, die in den betroffenen Gegenden leben, entsprechend
auszubilden und zu ermutigen, neue Methoden der Agrarwirtschaft und
Wiederbegrünung anzuwenden", erklärt Tony Rinaudo, Experte für
Natural Ressource Management bei World Vision. "Mein Aufruf an
internationale und nationale Akteure ist daher, sich stärker im
Bereich Wiederbegrünung zu engagieren. Es ist unser aller Pflicht,
dafür zu sorgen, dass die Menschen und die Kinder in den betroffenen
Ländern Afrikas langfristig eine Perspektive haben." Rinaudo nennt
vier Punkte, die für die Bekämpfung der Wüstenbildung und eine
Sicherung der Ernährungsgrundlagen für die betroffenen Menschen
wichtig sind:
- eine unterstützende Politik, die Bauern befähigt, ihre Äcker
nachhaltig zu bewirtschaften und Wiederaufforstung zu betreiben
- eine Ausbildung, die Umweltthemen mit einbezieht und die
Bedeutung von nachhaltiger Bewirtschaftung erklärt
- eine enge Begleitung, Ermutigung und Förderung der Menschen vor
Ort durch Experten, aber auch gegenseitiges Lernen und dadurch
sich ergebende Korrekturen der Maßnahmen
- die Schaffung von legalen und transparenten Märkten für die
Holz- und Forstwirtschaft
Vom 10. - 13. April versammeln sich in Nairobi Politiker und
Experten von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, um über die
Themen Landwirtschaft, Klimawandel und Umwelt zu beraten. Innovative
Wege und Maßnahmen sollen diskutiert und aufgezeigt werden, wie
Afrika aus dem endlosen Zyklus von Dürre und Nahrungsmittelknappheit
heraus kommen kann. Die Konferenz ist eine gemeinsame Initiative von
World Vision und des World Agroforestry Centre in Nairobi. Assefa
Tofu, Experte für Klimawandel und Umwelt bei World Vision Ostafrika
betont: "Die Konferenz soll eine Bewegung auslösen, die dafür sorgt,
dass Afrika, dort wo machbar, wieder grün wird. Es gibt einfache und
kostengünstige Techniken, die schnell wirksam sind und den Menschen
zusätzlich neues Einkommen verschaffen." So hat World Vision im
Humbo-Tal in Äthiopien gemeinsam mit der Weltbank Wiederaufforstung
nach der FMNR-Methode betrieben. Das dadurch entstandene Waldgebiet
wurde vermessen und in den Emissionshandel eingegeben. Bereits
mehrfach erhielten die Menschen in dem Tal Geld aus dem Handel, das
sie für eigene Zwecke verwenden konnten.
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit
den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2010 wurden 248 Projekte in 48 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World
Vision-Partnerschaft. World Vision unterhält offizielle
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de
Pressekontakt:
Bildmaterial und Interviews mit Tony Rinaudo in Nairobi und
Afrika-Experten in Deutschland vermittelt die Pressestelle von World
Vision Deutschland unter 06172-763-151 oder -153.
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