(ots) - Nicht spekulieren
Der Präsidentschaftswahlkampf ist offiziell ausgesetzt, Frankreich
durch das Attentat von Toulouse zutiefst getroffen und verunsichert.
Wer ist dieser Täter, der kaltblütig auf jüdische Kinder schießt?
Vieles deutet darauf hin, dass es derselbe ist, der zuvor drei
Soldaten afrikanischer Herkunft tötete und einen karibischer Herkunft
verletzte. Doch gibt es einen ausländerfeindlichen oder, wie
Präsident Nicolas Sarkozy gestern Abend mutmaßte, antisemitischen
Hintergrund?
Sichtlich betroffen hatte Sarkozy noch am Mittag betont, dass man
die Untersuchungen der Polizei abwarten solle, nun herrscht höchste
Terrorwarnstufe. Dass einige französische Medien sofort eine
Parallele zu den Attentaten in Norwegen zogen, zeigt aber, dass man
mit Spekulationen vorsichtig sein muss. Dort war zunächst ein
islamistischer Hintergrund vermutet worden. Doch die Tat entpuppte
sich als die eines rechtsradikalen Einzeltäters. An einem ließ
Sarkozy keinen Zweifel: "Wir werden den Täter finden." Innere
Sicherheit ist sein Thema. Null Toleranz gegen die Jugendlichen, die
2005, 2007 und 2010 in den Vorstädten randalierten, Verschärfung des
Strafrechts, Roma-Abschiebung, für all das steht Sarkozy, der um
seine Wiederwahl fürchten muss. Es wäre naiv zu glauben, dass
Toulouse im Wahlkampf keine Rolle spielen wird.
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