(ots) - Alarmierende Tendenzen
Man hatte sich schon daran gewöhnt: Jahr für Jahr sank die Zahl
derer, die auf Niedersachsens Straßen ihr Leben verloren. Jetzt aber
ist der Trend gestoppt; 2011 gab es wieder mehr Verkehrstote als
2010. Auch wenn die 540 Opfer noch immer den zweitniedrigsten Wert
überhaupt darstellen, sind einige Tendenzen alarmierend. Das gilt vor
allem für den dramatischen Anstieg um 57 Prozent bei verunglückten
Senioren. Doch auch die um ein Viertel höhere Zahl junger
Verkehrstoter wirkt erschreckend.
Da ist guter Rat teuer. Bei jungen Leuten scheint es wohl nicht
anders zu gehen, als ihnen mit noch mehr Kontrollen und noch
drastischeren Mahnungen die furchtbaren Folgen leichtsinnigen
Verhaltens im Straßenverkehr aufzuzeigen. Bei Rentnern hingegen muss
man differenzieren. So mutet es aufgrund der demografischen
Entwicklung zunächst einmal folgerichtig an, dass sich die wachsende
Zahl von Senioren auch in erhöhten Unfallziffern niederschlägt.
Andererseits bedeutet es eine Herausforderung, wenn zunehmend
ältere Menschen am Straßenverkehr teilnehmen, die über nachlassendes
Seh- oder Reaktionsvermögen verfügen. Das erfordert noch mehr
Rücksichtnahme der übrigen Verkehrsteilnehmer, aber auch Vernunft und
Einsicht der betroffenen Senioren. Zwang, etwa in Form pauschaler
Fahrverbote, hilft indes nicht weiter. Dazu sind die Menschen zu
unterschiedlich, und hart treffen würde dies vor allem die Bewohner
ländlicher Gebiete.
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